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Wasservermehrung von Zimmerpflanzen – Anleitung, Tipps & häufige Fehler

Aktualisiert: 20. Aug.

Warum Wasservermehrung Zimmergärtner begeistert

Es hat etwas Faszinierendes, neue Wurzeln in einem klaren Glas heranwachsen zu sehen. Einfach, direkt, fast ein kleines tägliches Experiment am eigenen Fensterbrett. Statt einen frischen Steckling unsichtbar in Erde zu stecken, lässt man ihn im Wasser schweben und beobachtet, wie sich die Verwandlung Schritt für Schritt vollzieht.


Wasservermehrung erfordert kein kompliziertes Setup – ein Glasgefäß und frisches Leitungswasser reichen völlig aus. Besonders unkompliziert klappt es bei robusten Klassikern wie Efeutute, Herzblatt-Philodendron oder Buntnessel. Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür dafür: Wasser wechseln, bevor es trüb wird, erkennen, wie gesunde Wurzeln aussehen, und den richtigen Moment finden, den Steckling in Erde zu setzen.


In diesem Ratgeber erfährst du:

  • Welche Pflanzen sich besonders gut im Wasser bewurzeln lassen (und welche nicht)

  • Wie Wurzeln entstehen – von unsichtbaren Prozessen bis zu sichtbarem Wachstum

  • Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vorbereitung und Bewurzelung von Stecklingen

  • Der sicherste Weg vom Wasser ins Substrat

  • Typische Probleme und wie man sie löst



Am Ende weißt du, wie du aus einem einfachen Steckling eine vitale Pflanze heranziehst – und vielleicht schon bald deine eigene kleine Fensterbank-Jungle-Ecke startest.



Hand hält eine Glastasse mit Wasser und bewurzelten Epipremnum-aureum-Stecklingen, lange weiße Wurzeln sichtbar.
Wasservermehrung macht Wurzelbildung sichtbar und greifbar — ein Einstieg in die Pflanzenvermehrung, den selbst Anfänger sicher meistern.

Inhalt:



1. Grundlagen der Wasservermehrung


Was es bedeutet

Bei der Wasservermehrung setzt man einen Stängel- oder Blattsteckling ins Wasser, damit sich dort neue Wurzeln bilden. Diese Wurzeln heißen Adventivwurzeln – sie entstehen nicht aus dem ursprünglichen Wurzelsystem, sondern direkt aus dem Stängel.


Die Grundmethode ist simpel:

  • Einen gesunden Trieb mit mindestens einem Knoten (dort, wo Blätter entspringen) schneiden.

  • Alle Blätter entfernen, die unter Wasser stehen würden.

  • Den Knoten in ein Glas mit Wasser bei Zimmertemperatur setzen.


Viele weichstielige Pflanzen wie Efeutute, Herzblatt-Philodendron oder Schwedischer Efeu bilden unter diesen Bedingungen schon nach kurzer Zeit Wurzeln.



➜ Unterschied zur Erdvermehrung

  • Sauerstoff und Wasserwechsel – In Erde gibt es Lufttaschen und Nährstoffe, im Wasser dagegen dauerhafte Feuchtigkeit, aber weniger Sauerstoff. Deshalb gilt: Wasser alle 5–7 Tage wechseln, sonst verlangsamt sich die Wurzelbildung und das Risiko von Fäulnis steigt.


  • Wurzelstruktur – Wasserwurzeln unterscheiden sich von Erdwurzeln. Sie sind glatter, besitzen weniger Wurzelhaare und können beim Umsetzen in Erde empfindlich reagieren. Damit der Übergang gelingt, sollte man Stecklinge umsetzen, wenn die Wurzeln 2–5 cm lang sind, und die Erde anfangs gleichmäßig feucht halten, bis neue Blätter erscheinen.



Die drei Phasen der Wurzelbildung

Fachleute beschreiben Adventivwurzeln in drei überlappenden Stadien:


  • Induktion – Nach dem Schnitt erhält das Gewebe ein „Wundsignal“. Zellen am Stängelgrund verlieren ihre ursprüngliche Funktion und werden wurzelfähig. Sichtbar ist noch nichts.


  • Initiation – Erste Zellteilungen beginnen, kleine Wurzelanlagen (Primordien) entstehen, unterstützt durch gespeicherte Zucker und Hormone.


  • Expression – Die Primordien wachsen zu Wurzeln aus, verbinden sich mit dem Leitgewebe der Pflanze und treten als weiße Wurzeln aus dem Stängel.


Eine Schlüsselrolle spielt das Pflanzenhormon Auxin. Es sammelt sich an der Schnittstelle und aktiviert die Wurzelbildung. Viele Kletterpflanzen bringen genug Auxin selbst mit. Bei härteren, leicht verholzten Stecklingen kann ein Wurzelhormonpulver den Prozess beschleunigen.



Warum Wasservermehrung wählen?


  • Man sieht den Prozess – kein Rätselraten mehr, was in der Erde passiert.

  • Sauber und günstig – kein Erdkrümel, nur ein Glas Wasser auf der Fensterbank.

  • Schnell bei vielen Arten – manche bilden schon nach zwei Wochen erste Wurzeln.

  • Lernfaktor – man erkennt, wie Pflanzen auf Licht, Wasser und Schnitt reagieren. Ideal auch für Einsteiger oder Kinder.



Sechs Glasgefäße – Gläser, Vasen und Flaschen – mit Wasser, jeweils mit Stecklingen von Chlorophytum, Epipremnum aureum, Scindapsus treubii, Tradescantia und Epipremnum ‘Marble Queen’.
Viele beliebte Zimmerpflanzen lassen sich im Wasserglas einfach vermehren — eine kostengünstige Methode, den eigenen Urban Jungle zu erweitern.

2. Geeignete Zimmerpflanzen für die Wasservermehrung

Nicht jede Art fühlt sich im Glas wohl, aber viele kommen damit bestens zurecht. Die unkompliziertesten Kandidaten haben drei Gemeinsamkeiten:


  • biegsame, unverholzte Stängel, die weich bleiben und keine Rinde bilden

  • sichtbare Knoten, also die kleinen „Gelenke“, an denen Blätter oder Wurzeln entstehen

  • eine natürliche Neigung, entlang des Stängels Wurzeln zu bilden

Wenn dein Steckling diese Kriterien erfüllt, hast du schon die halbe Arbeit erledigt. Diese Gruppen funktionieren besonders gut:



✓ Ranken und Kletterpflanzen

Sie wachsen schnell, besitzen viele Knoten und sind ideal für Einsteiger.


  • Efeutute (Epipremnum aureum) – fast unmöglich zu misslingen; jeder Knoten treibt Wurzeln, meist schon nach 7–14 Tagen bei gutem Licht.

  • Herzblatt-Philodendron (Philodendron hederaceum) – weiche Stängel, zahlreiche Knoten und sehr tolerant, daher ein Klassiker.

  • Pfeilblatt (Syngonium podophyllum) – bereits Einzelknoten-Stecklinge bewurzeln leicht und bringen schnell frische Blätter.



✓ Weichstielige Zierpflanzen

Ihre fleischigen, biegsamen Triebe reagieren sehr gut auf Wasser.


  • Buntnessel (Plectranthus scutellarioides) – ein echter Turbo-Bewurzler; oft sind nach einer Woche schon erste Wurzeln sichtbar.

  • Schwedischer Efeu (Plectranthus verticillatus) – wurzelt zuverlässig und bleibt vital, wenn man das Wasser regelmäßig wechselt.



✓ Farbige oder gemusterte Blätter

Ein Vermehrungsglas muss nicht eintönig grün sein.


  • Begonien (Begonia spp.) – vor allem Rohr- und Rhizomtypen lassen sich im Wasser vermehren, brauchen aber häufig frisches Wasser, um Fäulnis vorzubeugen.

  • Tradescantien (Tradescantia zebrina, T. fluminensis) – ob gestreift oder violett, diese Ranken wurzeln schnell und sehen im Glas besonders dekorativ aus.



✓ Pflanzen mit Luftwurzeln

Diese Arten bringen oft schon „Startwurzeln“ mit und bewurzeln daher besonders leicht.


  • Monstera adansonii – Luftwurzeln im Steckling beschleunigen die Bildung kräftiger Wurzeln.

  • Philodendron micans – samtige Blätter und zahlreiche Luftwurzeln sorgen für schnelles Anwachsen und einen dekorativen Auftritt im Glas.



💡 Warum diese Arten Erfolg haben:

  • Mehr Knoten = mehr Wurzelansätze

  • Weiches Gewebe stellt leichter auf Wurzelwachstum um

  • Sie vertragen dauerhafte Feuchtigkeit, ohne sofort zu faulen




3. Pflanzen, die im Wasser nicht gedeihen

Es klingt verlockend, jeden Steckling einfach ins Glas zu setzen. Manche Arten machen problemlos mit – andere faulen schnell. Prüfe daher vorher, ob deine Pflanze in eine dieser Kategorien fällt:



✗ Sukkulenten und Kakteen

Beispiele: Geldbaum (Crassula), Echeverien, Kalanchoe, die meisten Kakteen.Diese Pflanzen speichern Wasser in Blättern und Stängeln. Ein Wasserglas bedeutet für sie Überflutung – Gewebe quillt auf, reißt und verfault. Forschungen der Iowa State University zeigen, dass die meisten Sukkulenten im Glas überhaupt keine Wurzeln bilden.


Bessere Methode: Stecklinge einige Tage antrocknen lassen, bis die Schnittstelle vernarbt ist. Danach in ein grobes, stark durchlässiges Substrat (z. B. Bims oder Perlite) setzen und nur leicht feucht halten, bis Wurzeln erscheinen.



✗ Verholzte oder halbverholzte Stängel

Beispiele: Kroton (Codiaeum variegatum), Hibiskus, viele Ficus-Arten, Zitruspflanzen.Ihre Stängel sind von Rinde umgeben und faulen im Wasser, bevor sich Wurzeln bilden. Die Missouri Botanical Garden betont: Solche Stecklinge brauchen gut durchlüftetes Substrat, Bodenerwärmung und hohe Luftfeuchtigkeit – Bedingungen, die ein Glas Wasser nicht liefern kann.


Bessere Methode: In Erde bewurzeln oder per Absenker vermehren, nicht im Wasser.



✗ Knollen- und Zwiebelpflanzen

Beispiele: Amaryllis (Hippeastrum), Kaladien, Alokasien.Diese Pflanzen sind auf Erde spezialisiert. Ihre Speicherorgane werden im Wasser geschwächt und verlieren schnell an Kraft.


Bessere Methode: Durch Teilung von Zwiebeln, Knollen oder Brutkormmen. Ruhende Knollen knapp (ca. 1 cm) mit Erde bedecken und in leicht feuchtes Substrat setzen.



💡 Warum diese Arten im Wasser scheitern

Trockenheitsliebende Pflanzen oder solche mit verholzten Stängeln besitzen kein schwammiges Aerenchym-Gewebe, das Sauerstoff leiten könnte. In sauerstoffarmem Wasser übernehmen Bakterien und Pilze – das Ende des Stecklings.


📌 Merke: Nutze Gläser nur für wasserfreundliche Arten. Für alle anderen: lieber Erde, Absenker oder Teilung wählen.



Nahaufnahme einer Hand, die dicke Echeveria-Blätter mit kleinen Austrieben an der Basis hält.
Nicht jede Pflanze ist für Wasservermehrung geeignet — Sukkulenten wie Echeverien brauchen trockene, durchlässige Substrate statt Gläser mit Wasser.

Schnellübersicht – Pflanzen für die Wasservermehrung

Bevor du Gläser füllst, hilft es zu wissen, welche Arten echte „Wasserwurzler“ sind – und welche im Glas nur faulen. Diese Übersicht macht die Auswahl leichter und bewahrt dich vor Enttäuschungen.



✓ Wasserfreundlich

Kategorie

Deutscher Name

Botanischer Name

Hinweise

Rankenpflanze

Efeutute

Epipremnum aureum

Wurzeln in 7–14 Tagen bei gutem Licht

Rankenpflanze

Herzblatt-Philodendron

Philodendron hederaceum

Viele Knoten, daher besonders leicht zu bewurzeln

Rankenpflanze

Pfeilblatt

Syngonium podophyllum

Schon Einzelknoten-Stecklinge bewurzeln zuverlässig

Zierpflanze

Buntnessel

Plectranthus scutellarioides

Erste Wurzeln oft schon nach einer Woche sichtbar

Zierpflanze

Schwedischer Efeu

Plectranthus verticillatus

Wurzelt schnell, braucht aber regelmäßigen Wasserwechsel

Blattzierpflanze

Rohr- & Rhizom-Begonien

Begonia spp.

Häufig Wasser wechseln, da anfällig für Fäulnis

Rankenpflanze

Tradescantien

Tradescantia zebrina, T. fluminensis

Auffälliges Laub, wurzelt sehr schnell

Kletterpflanze

Monstera adansonii

Monstera adansonii

Luftwurzeln beschleunigen die Bewurzelung

Kletterpflanze

Philodendron micans

Philodendron micans

Attraktiv im Glas; viele Luftwurzeln


✗ Nicht empfohlen

Kategorie

Deutscher Name

Botanischer Name

Hinweise

Sukkulente

Geldbaum

Crassula spp.

Fäulnisgefahr; besser in trockenem Substrat vermehren

Sukkulente

Echeverie

Echeveria spp.

Schnittstellen erst abtrocknen lassen, dann in Erde setzen

Sukkulente

Kalanchoe

Kalanchoe spp.

Speichert Wasser in Blättern; faulen im Glas

Kakteen

verschiedene Arten

diverse Gattungen

Bewurzelung nur in trockenem, grobem Substrat

Zierstrauch

Kroton

Codiaeum variegatum

Verholzter Stängel, bewurzelt besser in Erde oder per Absenker

Zierstrauch

Hibiskus

Hibiscus spp.

Fäulnisgefahr im Wasser; braucht Erde und hohe Luftfeuchtigkeit

Gehölz

Ficus-Arten

Ficus spp.

Verholzte Stängel; bewurzeln besser in Substrat

Zitruspflanze

Zitrus-Arten

Citrus spp.

Benötigen Erde, Wärme und Luftfeuchtigkeit

Knollenpflanze

Amaryllis

Hippeastrum spp.

Nur durch Teilung der Zwiebel vermehren

Knollenpflanze

Kaladien

Caladium spp.

Am besten durch Teilung der Knollen

Knollenpflanze

Alokasien (knollenbildend)

Alocasia spp.

Vermehrung über Brutknollen, nicht über Stecklinge

📌 Merke: Diese Liste ist dein Spickzettel für die richtige Methode. Steht deine Pflanze in der Rubrik „Nicht empfohlen“, überspringe das Glas und nutze lieber Erde oder Teilung.



Flachaufnahme von bewurzelten Stecklingen — Maranta, Efeutute, Philodendron und Epipremnum — auf weißem Untergrund.
 Die Grundlagen der Wurzelbildung zu verstehen, hilft, Stecklinge erfolgreich im Wasser zu bewurzeln und später stressfrei ins Substrat umzusetzen.

4. Basiswissen zur Wurzelbildung und Hormoneinfluss

Wenn du einen Steckling schneidest, trennst du nicht nur ein Stück Pflanze ab – du löst eine ganze Kette innerer Veränderungen aus. Die Zellen am Schnitt übernehmen eine neue Aufgabe: Sie sollen Wurzeln bilden.


Wer diesen Prozess versteht, hat beim Vermehren klare Vorteile: Man erkennt, was normal ist, wo es hakt, und warum manche gängigen Mythen nicht stimmen.



Die drei Phasen der Adventivwurzel-Bildung

  • Induktion – Direkt nach dem Schnitt erhalten die Zellen an der Basis ein „Wundsignal“. Sie geben ihre ursprüngliche Funktion auf und werden wurzelfähig. Noch ist nichts zu sehen.

  • Initiation – Erste Wurzelanlagen (Primordien) entstehen, sie teilen sich und werden durch gespeicherte Zucker und Hormone versorgt.

  • Expression – Die Primordien strecken sich zu echten Wurzeln aus, verbinden sich mit dem Leitgewebe der Pflanze und brechen als helle Wurzeln durch die Stängeloberfläche.


Das Schlüsselhormon dabei ist Auxin. Es sammelt sich an der Schnittstelle und gibt das Signal zur Wurzelbildung. Viele weichstielige Rankpflanzen produzieren genügend Auxin von selbst, bei halbfesten Stecklingen kann ein kurzer Dip in Bewurzelungspulver den Vorgang beschleunigen.



➜ Warum Wasserwurzeln anders sind

Wurzeln, die im Wasser gebildet werden, unterscheiden sich von solchen, die in Erde wachsen. Fachleute weisen darauf hin, dass sie meist:


  • weniger Wurzelhaare haben

  • glatter und weniger verzweigt sind

  • empfindlicher beim Umsetzen in Erde reagieren


Da Wasser weniger Sauerstoff enthält als Erde, wird stehendes Wasser schnell sauerstoffarm. Das bremst die Wurzelbildung. Deshalb sind regelmäßige Wasserwechsel entscheidend.


Manche Pflanzen können sich anpassen, indem sie spezielles schwammiges Aerenchym-Gewebe in den Wurzeln bilden, das Sauerstoff transportiert – die meisten Zimmerpflanzen besitzen diese Fähigkeit aber nicht. Sicherer ist es, das Wasser frisch und gut belüftet zu halten.



💡 Hormone jenseits von Auxin


Auch Cytokinin und Gibberellin spielen bei Pflanzenwachstum eine Rolle. Kurzgefasst:


  • viel Auxin im Verhältnis zu Cytokinin = verstärkte Wurzelbildung

  • hoher Cytokinin-Anteil = fördert Triebe statt Wurzeln

  • zu viel Gibberellin = kann die Wurzelbildung sogar hemmen



📌 Wichtig für Hobbygärtner:

  • Stecklinge in helles, indirektes Licht stellen, damit sie Photosynthese betreiben können

  • von Anfang an sauber und gesund arbeiten

  • bei härteren Stängeln Bewurzelungspulver mit synthetischem Auxin nutzen – andere Hormone sind nicht nötig


Nahaufnahme einer Hand, die eine Gartenschere desinfiziert und gleichzeitig einen Philodendron ‘White Wizard’-Steckling mit sichtbaren Knoten hält.
Vorbereitung ist entscheidend: Gesunde Triebe, saubere Schnitte und desinfizierte Werkzeuge sind die Basis jeder erfolgreichen Wasservermehrung.


5. Stecklinge vorbereiten und schneiden

Erfolgreiche Wasservermehrung beginnt lange vor dem Glas. Ein kräftiger, richtig geschnittener Steckling bewurzelt schneller, ist weniger anfällig für Fäulnis und passt sich später besser an Erde an. So legst du den Grundstein:



1. Einen gesunden Trieb wählen

Achte auf einen Stängel, der frei von Schädlingen und Krankheiten ist und mindestens einen kräftigen Knoten besitzt.


  • zu weiche, labbrige Spitzen vermeiden – sie faulen schnell

  • alte, verholzte Triebe meiden – sie bewurzeln sehr langsam

  • halbreife Triebe sind ideal: stabil, aber noch flexibel

  • wenn möglich, zwei bis drei Knoten pro Steckling einschließen



2. Größe und Blattanzahl festlegen

Bei Ranken und weichstieligen Pflanzen sind 10–15 cm Länge optimal. Behalte zwei bis drei Blätter.


  • zu viele Blätter = hoher Wasserverlust durch Verdunstung

  • zu wenige Blätter = zu wenig Photosynthese für Energie



3. Scharfes, sauberes Werkzeug benutzen

Schere oder Messer vorab sterilisieren – z. B. mit 70 % Isopropylalkohol oder einer 1:10-Lösung aus Chlorbleiche und Wasser. Ein sauberer, glatter Schnitt:


  • reduziert Gewebeschäden

  • senkt das Risiko von Pilz- oder Bakterienbefall



4. Direkt unter einem Knoten schneiden

Knoten enthalten teilungsfähige Zellen – die eigentlichen Wurzelbildner. Schneide knapp darunter, leicht schräg:

  • vergrößert die Fläche für Wasseraufnahme

  • verhindert Verstopfung im Xylem (Leitungsgewebe für Wasser)



5. Untere Blätter entfernen

Alles, was im Wasser stehen würde, muss weg – sonst fault es und belastet das Wasser. Bei großen Blättern (z. B. Syngonium) kannst du sie entlang der Hauptader halbieren: weniger Wasserverlust, ohne den Steckling zu schwächen.



6. Optional: Bewurzelungshormon

Die meisten weichstieligen Pflanzen kommen ohne aus. Bei halbfesten Arten oder wenn du bisher langsame Ergebnisse hattest, lohnt ein Dip in ein wassergeeignetes Bewurzelungspulver mit synthetischem Auxin. Überschuss abklopfen, bevor der Steckling ins Glas kommt.



7. Das richtige Timing

Stecklinge am besten schneiden, wenn die Pflanze aktiv wächst und gut versorgt ist – ideal von Spätfrühling bis Frühherbst bei tropischen Zimmerpflanzen.Vermeide Schnitte direkt nach dem Umtopfen oder in Stressphasen – Pflanzen brauchen Energiereserven, um neue Wurzeln zu bilden.



Hand schneidet mit einer Gartenschere einen Monstera-Stängel direkt unterhalb eines Knotens.
Mit der richtigen Technik — Schnitt unterhalb des Knotens und klares Wasser — lassen sich Stecklinge schnell und sicher bewurzeln.

6. Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Wasservermehrung

Dein Steckling ist vorbereitet – jetzt geht es darum, ihn im Glas zum Wachsen zu bringen. Hier verwandelt sich das Gefäß in eine kleine Wurzelfabrik.


1. Das richtige Gefäß wählen


Ein durchsichtiges Glas ist ideal, um den Fortschritt zu beobachten.

  • kein Kupfer oder andere reaktive Metalle verwenden – sie schädigen Wurzeln

  • ein enger Hals hält den Steckling stabil, ein breiter Rand verbessert den Sauerstoffaustausch



2. Frisches Wasser verwenden


Mit Leitungswasser bei Zimmertemperatur füllen. Ist das Wasser stark gechlort, vorher 24 Stunden stehen lassen.

  • mindestens ein Knoten muss unter Wasser sein

  • alle Blätter oberhalb der Wasserlinie halten



3. Steckling richtig platzieren


Das Schnittende samt Knoten ins Wasser tauchen. Falls er umkippt, helfen kleine Stützen:

  • feines Sieb oder Gitteraufsatz

  • Blumenigel

  • sanft gebogener Draht


So bleibt der Stängel aufrecht, ohne gequetscht zu werden.



4. Für gutes Licht sorgen


Helles, indirektes Licht treibt die Photosynthese an, ohne das Glas zu überhitzen oder Algenwachstum zu fördern.Direkte Sonne aufs Glas vermeiden – sie kann den Steckling regelrecht „kochen“.



5. Wasser regelmäßig wechselnAlle 3–5 Tage frisch auffüllen, um:


  • Sauerstoff zu erneuern

  • Bakterien zu reduzieren

  • Biofilm oder Algen zu entfernen


💡 Extra-Tipp: Ein kleiner Aquarien-Sprudler erhöht den Sauerstoffgehalt und ist hilfreich für empfindlichere Arten.



6. Fortschritt beobachten


Bei schnell wurzelnden Arten zeigen sich nach 1–2 Wochen winzige weiße Knubbel.


  • gesunde Wasserwurzeln: cremefarben, fest, verzweigen sich mit der Zeit

  • ungesunde Wurzeln: braun, matschig, unangenehm riechend



7. Geduld haben


Abwarten, bis die Wurzeln 2–5 cm lang sind und erste Verzweigungen zeigen, bevor du in Erde umsetzt.


  • zu frühes Eintopfen = Wurzeln können in Erde nicht mithalten

  • zu spätes Eintopfen = Wasserwurzeln tun sich schwer, sich an Erde anzupassen


Für dekorative Arrangements lassen sich mehrere Stecklinge in einem größeren Gefäß kombinieren – achte nur darauf, dass die Blätter trocken bleiben und die Stängel genug Platz haben.



Ideale Bewurzelungsbedingungen für die Wasservermehrung

Sobald dein Steckling im Wasser steht, entscheiden Licht, Wärme und die richtige Pflege über den Erfolg. Diese Übersicht hilft dir, die Bedingungen je nach Pflanzenart anzupassen – und so schneller gesunde Wurzeln zu bekommen.

Pflanze

Licht

Temperatur

Wasserwechsel

Hinweise

Efeutute (Epipremnum aureum)

hell, indirekt

21–27 °C

alle 5–7 Tage

sehr unkompliziert; Wurzeln nach 1–2 Wochen

Herzblatt-Philodendron (Philodendron hederaceum)

hell, indirekt

21–27 °C

alle 5–7 Tage

viele Knoten beschleunigen die Bewurzelung

Pfeilblatt (Syngonium podophyllum)

hell, indirekt

21–27 °C

alle 5 Tage

große Blätter einkürzen, um Wasserverlust zu reduzieren

Buntnessel (Plectranthus scutellarioides)

hell, indirekt

21–27 °C

alle 3–5 Tage

extrem schnelle Wurzelbildung

Schwedischer Efeu (Plectranthus verticillatus)

hell, indirekt

21–27 °C

alle 5 Tage

Fäulnis durch häufige Wasserwechsel vermeiden

Rohr- & Rhizom-Begonien (Begonia spp.)

hell, indirekt

21–25 °C

alle 3–5 Tage

empfindlich gegenüber Fäulnis – Wasser stets frisch halten

Tradescantien (T. zebrina, T. fluminensis)

hell, indirekt

21–27 °C

alle 5 Tage

farbenprächtiges Laub wirkt dekorativ im Glas

Monstera adansonii

hell, indirekt

22–27 °C

alle 5 Tage

Luftwurzeln verkürzen die Bewurzelungszeit

Philodendron micans

hell, indirekt

21–27 °C

alle 5 Tage

samtige Blätter bleiben auch im Glas attraktiv

💡 Diese Werte sind Richtlinien, keine starren Regeln. Dein Zuhause kann wärmer, kühler, heller oder dunkler sein – passe die Pflege an, während du beobachtest, wie deine Stecklinge reagieren.


📌 Unsicher, ob deine Stecklinge genug Licht bekommen? → Hier erfährst du genau, was „hell, indirekt“ bedeutet.


📌 Stecklinge bewurzeln am besten bei optimalem Licht – so verhinderst du vergeilte Triebe und förderst kräftiges Wachstum.


Glasgefäß mit Wasser und einem Epipremnum-aureum-Steckling, der kräftige, verzweigte Wurzeln gebildet hat.
Der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen: kräftige Wasserwurzeln ermöglichen den reibungslosen Übergang vom Glas ins Substrat.

7. Vom Wasser in die Erde umsetzen

Wasserwurzeln sind für ein Leben im… Wasser gemacht. Das Umsetzen in Erde ist für sie ein echter Umstieg – vergleichbar damit, einem Schnorchler einen Marathon aufzubürden. Mit dem richtigen Zeitpunkt und etwas Fingerspitzengefühl gelingt der Übergang aber problemlos.



➜ Wann umtopfen?

  • Wurzellänge – 5–10 cm mit ersten Verzweigungen ist optimal.

  • Farbe & Struktur – gesunde Wasserwurzeln sind hell und fest. Umsetzen, bevor sie brüchig werden oder sich stark verheddern.

  • Neues Wachstum – frische Blätter oder Triebe zeigen, dass der Steckling aktiv Photosynthese betreibt und sich selbst in Erde versorgen kann.



➜ Topf & Substrat auswählen

  • Topfgröße – nur wenig größer als das Wurzelvolumen. Zu große Töpfe bleiben zu lange nass und erhöhen die Fäulnisgefahr.

  • Drainage – unbedingt ein Ablaufloch. Staunässe ist der schnellste Weg, Wasserstecklinge zu verlieren.

  • Substratmischung – locker und luftig:

    • für tropische Zimmerpflanzen: Torf + Perlite

    • für Aronstabgewächse wie Monstera oder Philodendron: zusätzlich etwas Pinienrinde oder Orchideensubstrat

  • Kein Dünger am Anfang – erst nach 2–3 Wochen leicht düngen; junge Wurzeln reagieren empfindlich auf Salze.



➜ Der Umsetzprozess

  1. Substrat anfeuchten – gleichmäßig feucht, aber nicht durchnässt. Konsistenz wie ein ausgewrungener Schwamm.

  2. Wurzeln vorsichtig behandeln – Steckling aus dem Wasser heben, Wurzeln behutsam in den Topf führen, ohne sie zu knicken oder zu brechen.

  3. Richtige Pflanztiefe – den Knoten knapp unter die Erdoberfläche setzen, Substrat sanft andrücken.

  4. Leicht angießen – gleichmäßige Feuchtigkeit ist entscheidend. Danach die obersten 2–3 cm Substrat leicht antrocknen lassen, bevor erneut gegossen wird.

  5. Für Luftfeuchtigkeit sorgen – 50–70 % in der ersten Woche sind ideal. Vor starker Mittagssonne schützen, bis die Pflanze stabil wächst.



💡 Tipp: Es ist völlig normal, dass einige Wasserwurzeln absterben, während neue Erdwurzeln gebildet werden. Wichtig sind gleichmäßige Feuchtigkeit und das Vermeiden von Staunässe.





Drei Epipremnum-aureum-Varianten in kleinen Wassergefäßen, Wurzeln beginnen sich zu bräunen.
Typische Probleme bei der Wasservermehrung wie Fäulnis oder Sauerstoffmangel lassen sich mit frischem Wasser und sauberem Gefäß leicht vermeiden.

8. Häufige Probleme bei der Wasservermehrung und Lösungen

Auch mit optimalem Setup können Schwierigkeiten auftreten. Diese Tabelle zeigt die häufigsten Probleme – mit Ursachen und passenden Lösungen.

❗ Problem

➜ Wahrscheinliche Ursachen

✓ Lösung

Stängel verfärbt sich braun oder wird matschig

– Bakterien- oder Pilzbefall durch verrottete Pflanzenteile


– Sauerstoffmangel durch stehendes Wasser

– faulige Stellen mit sterilisiertem Werkzeug entfernen


– Wasser wechseln und Glas reinigen


– nur den Knoten ins Wasser tauchen, Blätter oberhalb halten


– Wechsel häufiger durchführen

Wurzeln entwickeln sich sehr langsam

– zu wenig Licht


– niedrige Temperaturen


– langsam wurzelnde Pflanzenarten

– Standort mit hellem, indirektem Licht wählen


– Temperatur zwischen 21–27 °C halten


– bei halbfesten Stecklingen optional Bewurzelungspulver nutzen

Algen im Glas

– zu viel direktes Sonnenlicht


– Nährstoffreste aus verrottendem Pflanzenmaterial

– Glas gründlich reinigen, frisches Wasser auffüllen


– Stecklinge hell, aber nicht sonnig platzieren


– bei starkem Befall getöntes oder blickdichtes Gefäß nutzen

Blätter welken oder vergilben

– zu viele Blätter → hoher Wasserverlust


– Wurzelfäule


– natürlicher Blattwechsel

– überschüssige Blätter entfernen, nur 1–2 belassen


– Wurzeln kontrollieren und faule Teile entfernen


– mindestens ein gesundes Blatt erhalten

Wurzeln werden nach dem Einsetzen in Erde schwarz

– Überwässerung im Substrat


– Umstellungsschock von Wasser auf Erde

– weniger gießen, oberste 2–3 cm Substrat leicht antrocknen lassen


– stabile Licht- und Feuchtigkeitsbedingungen schaffen


– Pflanze langsam an Erde und mehr Licht gewöhnen

💡 Extra-Tipp: Ein Vermehrungs-Tagebuch hilft: notiere Art, Wasserwechsel und Wurzelstadien. So erkennst du Muster und optimierst deine Bedingungen.


📌 Nicht sicher, ob dein Steckling in Gefahr ist? → So erkennst, behandelst und verhinderst du Wurzelfäule rechtzeitig.


Glasgefäß mit Wasser und einem Monstera-‘Thai Constellation’-Steckling mit sichtbarer Luftwurzel.
 Pflanzen mit Luftwurzeln wie Monstera bewurzeln im Wasser besonders schnell — ideal, um erste Erfolge bei der Vermehrung zu erzielen.

9. Fazit – Wurzel deine Leidenschaft

Wasservermehrung gibt dir einen Logenplatz bei einer der stillsten Verwandlungen der Natur. Vom Moment, in dem du einen Steckling ins Glas setzt, bis zu dem Tag, an dem er in Erde kräftig weiterwächst, lernst du mehr als nur Pflanzen zu ziehen – du lernst ihre Rhythmen zu verstehen.

Wenn du:


  • Arten auswählst, die für die Bewurzelung im Wasser geeignet sind

  • Stecklinge sorgfältig vorbereitest

  • das Wasser sauber und sauerstoffreich hältst

  • sie zum richtigen Zeitpunkt in Erde setzt


…ist der Erfolg fast garantiert.



📌 Wichtige Punkte zum Merken:


  • Methode an die Pflanze anpassen – weichstielige, knotentragende Arten wie Efeutute, Philodendron oder Tradescantia wurzeln schnell im Wasser. Sukkulenten, Gehölze und Knollenpflanzen sind mit anderen Methoden besser aufgehoben.

  • Jede Phase unterstützen – während Induktion und Initiation den Steckling sauber, feucht und gut mit Sauerstoff versorgt halten; nach dem Umsetzen gleichmäßiges Licht und Luftfeuchtigkeit bieten.

  • Wasserwurzeln schützen – behutsam behandeln und langsam an Erde gewöhnen, um Schock zu vermeiden.

  • Probleme vorbeugen – frisches Wasser, saubere Gläser sowie das richtige Licht und die passende Temperatur verhindern die meisten Schwierigkeiten von Anfang an.



Bereit für dein eigenes Vermehrungsprojekt?

Nimm einen gesunden Steckling deiner Lieblings-Zimmerpflanze, stelle ihn in ein Glas frisches Wasser – und beobachte, wie sich schon nach wenigen Tagen die ersten Wurzeln zeigen.


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Nahaufnahme einer Hand, die einen Steckling mit frischen, weißen Wasserwurzeln aus dem Knoten hält.
Frisch gebildete Wasserwurzeln markieren den erfolgreichen Abschluss der ersten Phase — jetzt beginnt der nächste Schritt im Substrat.


10. Glossar – Wichtige Begriffe zur Wasservermehrung

Begriff

Erklärung

Adventivwurzeln

Wurzeln, die nicht aus dem ursprünglichen Wurzelsystem entstehen, sondern aus Stängeln, Blättern oder anderen Pflanzenteilen. Typisch für Stecklinge im Wasser.

Aerenchym

Pflanzengewebe mit Luftkammern, das den inneren Sauerstofftransport erleichtert. Vor allem nützlich für Arten aus wasserreichen oder sumpfigen Lebensräumen.

Auxin

Pflanzenhormon, das die Wurzelbildung steuert und sich an Schnittstellen sammelt. Oft auch Bestandteil von Bewurzelungspulvern.

Cytokinin

Pflanzenhormon, das Triebwachstum fördert. Ein hohes Verhältnis zu Auxin kann die Wurzelbildung bremsen.

Gibberellin

Wachstumsregulator, der Stängelstreckung anregt. Zu hohe Konzentrationen können die Bewurzelung verlangsamen.

Kallusbildung

Wundgewebe, das sich nach einem Schnitt bildet. Aus diesem Gewebe können Adventivwurzeln entstehen.

Meristematisches Gewebe

Teilungsfähige Zellen, z. B. in Knoten, Knospen oder Wurzelspitzen. Grundlage für neues Pflanzengewebe.

Knoten

Verdickte Stelle am Stängel, an der Blätter, Seitentriebe oder Wurzeln entstehen können. Entscheidend für Stecklingsschnitt.

Photosynthese

Prozess, bei dem Pflanzen Licht, Wasser und CO₂ in Zucker und Energie umwandeln – wichtig, um Stecklinge während der Bewurzelung zu versorgen.

Primordien

Kleinste Anlagen für Wurzeln oder Triebe, die sich später zu vollständigen Organen entwickeln.

Wurzelhaare

Feine Ausläufer der Wurzeln, die Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Wasserwurzeln besitzen meist weniger davon.

Bewurzelungshormon

Produkt mit synthetischem Auxin, das Wurzelbildung beschleunigt oder verstärkt. Besonders hilfreich bei halbverholzten Trieben.

Halbverholzter Stängel

Trieb, der nicht mehr weich, aber auch noch nicht ganz verholzt ist. Bewurzelt langsamer als junge, weiche Triebe.

Transpiration

Wasserabgabe über Spaltöffnungen (Stomata) der Blätter. Reguliert Feuchtigkeit, kann aber bei Stecklingen zum Austrocknen führen.

Xylem

Leitgewebe, das Wasser in der Pflanze transportiert. Wird beim Stecklingsschnitt teilweise geöffnet und spielt eine Rolle bei der Wasseraufnahme.

11. Quellen & weiterführende Literatur


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