So wirst du Schädlinge auf natürliche Weise los – mit Nützlingen, Raubmilben & Nematode
Inhaltsverzeichnis
Warum biologische Schädlingsbekämpfung ein echter Gamechanger ist
Wer schon einmal mit Thripsen, Spinnmilben, Trauermücken oder Wollläusen an Zimmerpflanzen zu kämpfen hatte, weiß, wie hartnäckig diese Schädlinge sein können. Chemische Pflanzenschutzmittel scheinen auf den ersten Blick eine schnelle Lösung zu sein – doch sie fördern Resistenzen, schädigen nützliche Insekten und hinterlassen giftige Rückstände. Genau hier kommt die biologische Schädlingsbekämpfung ins Spiel: eine natürliche, umweltfreundliche und hochwirksame Methode, um Schädlinge ohne Chemie loszuwerden.
Was ist biologische Schädlingsbekämpfung?
Bei der biologischen Schädlingsbekämpfung kommen lebende Nützlinge zum Einsatz – darunter Raubmilben, Marienkäfer, Schlupfwespen und Nematoden. Diese spezialisierten Gegenspieler suchen Schädlinge in verschiedenen Entwicklungsstadien auf Blättern, Stängeln oder im Substrat gezielt auf und regulieren den Befall auf natürliche Weise, ganz ohne chemische Sprays.
Warum ist das besser als chemische Pestizide?
✔ Keine schädlichen Rückstände – sicher für Haustiere, Kinder und Bestäuber
✔ Schädlinge entwickeln keine Resistenzen, wie es bei chemischen Sprays der Fall ist
✔ Langfristige Vorbeugung statt kurzfristiger Symptombekämpfung
✔ Unterstützt das natürliche Gleichgewicht statt es zu stören
Die Vorteile der biologischen Schädlingsbekämpfung
➜ Keine schädlichen Rückstände
Im Gegensatz zu chemischen Mitteln hinterlassen Nützlinge keine giftigen Rückstände auf Blättern oder im Substrat – besonders wichtig für Zimmerpflanzen in geschlossenen Räumen.
➜ Kein Risiko für Resistenzen
Thripse, Spinnmilben & Co. werden mit der Zeit resistent gegen chemische Sprays, was sie schwerer bekämpfbar macht. Gegen natürliche Fressfeinde können sie jedoch keine Resistenzen entwickeln.
➜ Umweltfreundlich & sicher für Mensch & Tier
Die meisten Nützlinge interessieren sich nur für Schädlinge – sie beißen, stechen oder schaden weder Haustieren noch Menschen. Anders als Breitband-Insektizide zerstören sie nicht das natürliche Ökosystem.
➜ Dauerhafte Schädlingskontrolle
Einige Raubmilben, wie Amblyseius swirskii oder Neoseiulus californicus, vermehren sich unter den richtigen Bedingungen in Innenräumen und sorgen für langfristige Schädlingskontrolle ohne ständiges Nachkaufen.
💡 Schon gewusst? Manche Raubmilben, wie Amblyseius swirskii, können sich auch von Pollen ernähren, wenn gerade keine Schädlinge vorhanden sind – ideal zur präventiven Schädlingsbekämpfung!

Schädlinge an Zimmerpflanzen erkennen (Symptome & Lebenszyklen)
Der erste Schritt zur effektiven biologischen Schädlingsbekämpfung ist die richtige Identifikation des Schädlings. Verwechslungen führen oft dazu, dass falsche Nützlinge eingesetzt werden, was Zeit und Geld kostet – während die Schädlinge weiterhin deine Pflanzen schädigen.
Wo verstecken sich Schädlinge an Zimmerpflanzen?
Schädlinge sitzen nicht immer direkt sichtbar auf den Blättern! Je nach Art verstecken sie sich oft an schwer zugänglichen Stellen:
✔ Unter den Blättern – Thripse, Weiße Fliegen, Spinnmilben
✔ An den Stängeln – Blattläuse, Wollläuse, Schildläuse
✔ Im Substrat – Trauermücken, Thrips-Puppen
🔎 Tipp: Schau dir besonders die Blattunterseiten, Stängel und Cataphylle genau an – dort halten sich viele Schädlinge versteckt!
Typische Symptome eines Schädlingsbefalls
Hier eine schnelle Übersicht zur Identifikation nach Symptomen:
Schädling | Typische Symptome |
---|---|
Thripse | Silberne Streifen auf den Blättern, winzige schwarze Punkte (Kot), deformierter Neuaustrieb |
Weiße Fliegen | Winzige, mottenartige Insekten, die beim Berühren aufwirbeln; klebriger Honigtau |
Spinnmilben | Gelbe Sprenkelung, blass wirkende Blätter, feine Gespinste zwischen Blättern |
Blattläuse | Klebriger Honigtau, eingerollte Blätter, Ansammlungen weicher Insekten an Stängeln |
Schildläuse | Harte, kuppelförmige Wölbungen auf Stängeln oder Blattadern, schwer manuell zu entfernen |
Wollläuse | Watteartige Büschel in Blattachseln oder Wurzeln, langsames Pflanzenwachstum |
Trauermücken | Winzige schwarze Fliegen in der Nähe der Erde, schwacher Wurzelwuchs, vergilbte untere Blätter |

Schädlingslebenszyklen verstehen
Jeder Schädling hat einen eigenen Lebenszyklus, der bestimmt, wann er am verwundbarsten ist – und wann biologische Schädlingsbekämpfung am effektivsten greift.
Schädlinge, Lebenszyklus & beste Bekämpfungsmethoden:
Schädling | Lebenszyklus | Beste Bekämpfungsmethode |
---|---|---|
Thripse | Eier auf Blättern → Larven fressen an Blättern → Puppen im Boden → Fliegende adulte Tiere | Amblyseius swirskii gegen Larven auf Blättern, Steinernema feltiae gegen Puppen im Boden |
Weiße Fliegen | Eier & Nymphen auf Blattunterseiten → Fliegende adulte Tiere | Encarsia formosa & Eretmocerus eremicus töten Nymphen, Gelbtafeln fangen fliegende Tiere |
Spinnmilben | Eier & Nymphen auf Blättern → Erwachsene vermehren sich in warmem, trockenem Klima | Neoseiulus californicus frühzeitig einsetzen, bevor der Befall eskaliert |
Blattläuse | Eier → Nymphen → Erwachsene (schnelle Vermehrung) | Chrysoperla carnea oder Adalia bipunctata frühzeitig einsetzen, bevor sich Kolonien bilden |
Schildläuse | Mobile Jungtiere (Crawler) → Harte Schutzschicht → Erwachsene Weibchen legen Eier | Crawler mit Schmierseifenlösung bekämpfen, Aphytis melinus zur biologischen Bekämpfung nutzen |
Wollläuse | Eier → Mobile Jungtiere → Erwachsene (geschützt durch Wachsschicht) | Cryptolaemus montrouzieri (Wolllaus-Marienkäfer) frisst alle Entwicklungsstadien |
Trauermücken | Eier im Boden → Larven schädigen Wurzeln → Fliegende adulte Tiere schlüpfen | Steinernema feltiae oder Hypoaspis miles zur Bekämpfung der Larven im Boden nutzen |
Jetzt, da du deinen Schädling identifiziert hast, schauen wir uns an, welche biologischen Gegenspieler ihn am effektivsten eliminieren! 🚀
3. Den richtigen Nützling für deinen Schädling wählen
Jetzt, da du den Schädling identifiziert hast, geht es darum, den passenden Nützling einzusetzen. Jeder Schädling hat bestimmte Schwachstellen – und die richtige Wahl sorgt für maximale Wirksamkeit.
🐞 Die besten Nützlinge für jeden Schädling
Einige Nützlinge sind Spezialisten (sie bekämpfen gezielt einen Schädling), andere sind Allrounder (sie regulieren mehrere Schädlinge gleichzeitig). Hier siehst du, welche Gegenspieler für welchen Schädling am besten geeignet sind:
Nützling | Zielschädlinge | Anwendung | Bestellen |
---|---|---|---|
Amblyseius swirskii | Thripse (Larven), Weiße Fliegen (leichter Befall) | Beutel aufhängen oder direkt auf Blätter streuen | |
Chrysoperla carnea (Florfliegenlarven) | Thripse (alle Stadien), Blattläuse, leichter Wolllausbefall | Eier/Larven in der Nähe der Schädlinge platzieren | |
Phytoseiulus persimilis | Spinnmilben (starker Befall) | Direkt auf befallene Blätter ausbringen | 🛒 Jetzt kaufen |
Neoseiulus californicus | Spinnmilben (präventiv) | Beutel mit Milben an Blättern aufhängen | |
Steinernema feltiae | Thrips-Puppen (im Boden), Trauermückenlarven | In Wasser mischen und Substrat damit gießen | |
Cryptolaemus montrouzieri (Wolllaus-Marienkäfer) | Wollläuse (alle Stadien) | Erwachsene Käfer direkt in der Nähe des Befalls freilassen | |
Encarsia formosa & Eretmocerus eremicus | Weiße Fliegen (Nymphen) | Schlupfwespen gezielt auf befallenen Pflanzen ausbringen |
🔎 Tipp: Wenn du mehrere Schädlinge hast, brauchst du oft eine Kombination verschiedener Nützlinge, um die volle Kontrolle zu erreichen. Lies weiter, um die besten Kombinationen zu entdecken!
Beste Kombinationen & Synergien unter Nützlingen
Biologische Schädlingsbekämpfung klappt noch besser, wenn Nützlinge strategisch kombiniert werden. Manche Insekten und Milben ergänzen sich perfekt – sie bekämpfen unterschiedliche Lebensstadien oder versteckte Bereiche des Schädlingsbefalls.
Wie sich Nützlings-Kombinationen positiv auswirken
Thripse: Amblyseius swirskii greift die Larven auf Blättern an, während Steinernema feltiae die Puppen im Substrat beseitigt.
Spinnmilben: Neoseiulus californicus verhindert leichten Befall, während Phytoseiulus persimilis bei starkem Ausbruch eingreift.
Wollläuse: Cryptolaemus montrouzieri frisst die erwachsenen Tiere, während Leptomastix dactylopii die Jungtiere parasitiert.
Die besten Biokontroll-Kombinationen
Kombination | Zielschädlinge | Warum es funktioniert |
Amblyseius swirskii + Steinernema feltiae | Thripse (Larven auf Blättern & Puppen im Boden) | Die Milben greifen thripsige Blattlarven an, während Nematoden die Puppen im Substrat eliminieren |
Neoseiulus californicus + Phytoseiulus persimilis | Spinnmilben (leichter und starker Befall) | N. californicus wirkt präventiv, während P. persimilis bei größerem Befall gezielt gegen Schädlinge vorgeht |
Cryptolaemus montrouzieri + Leptomastix dactylopii | Wollläuse (alle Lebensstadien) | Die Käfer fressen die Erwachsenen, während Leptomastix die Jungtiere parasitiert |
Hypoaspis miles + Steinernema feltiae | Trauermückenlarven & Thripspuppen im Boden | Bodenbewohnende Milben fressen die Trauermückenlarven, während Nematoden die Thrips-Puppen aus dem Substrat entfernen |
Diese Kombinationen bringen die perfekte Synergie zur Schädlingsbekämpfung – so bleibt dein Pflanzenparadies gesund und frei von lästigen Schädlingen.
⚠️ Achtung: Vermeide intraguild-Prädation!
Manche Nützlinge können einander angreifen, wenn die Schädlingzahl zu niedrig ist.
Beispiel: Große Marienkäfer wie Adalia bipunctata fressen kleinere Raubmilben, falls sich Blattläuse drastisch verringern.
Lösung: Setze Nützlinge zeitversetzt ein oder wähle Allrounder, die mehrere Schädlinge kontrollieren.

So setzt du Nützlinge richtig aus & erhältst sie langfristig
Jetzt, da du die passenden Nützlinge ausgewählt hast, kommt es auf den richtigen Einsatz an. Die richtige Ausbringung maximiert die Effektivität und verhindert, dass du Zeit und Geld verschwendest.
Vorbereitung: Was du vor dem Aussetzen beachten solltest
Bevor du Raubmilben, Nematoden oder andere Nützlinge freilässt, prüfe diese wichtigen Punkte:
🚫 Keine Breitband-Pestizide mehr nutzen
✔ Chemische Insektizide töten sowohl Schädlinge als auch Nützlinge.
✔ Falls du chemische Mittel verwendet hast, warte mindestens 2 Wochen, bevor du Nützlinge einsetzt.
✔ Ausnahme: Schmierseifenlösungen & Neemöl können zur gezielten Behandlung einzelner Befallsherde genutzt werden, bevor Nützlinge freigelassen werden.
🌡️ Umweltbedingungen prüfen
Temperatur:
✔ Die meisten Raubmilben & Nützlinge gedeihen bei 20–28°C.
✔ Nematoden bevorzugen 15–25°C (kein kaltes Wasser zur Ausbringung nutzen!).
Luftfeuchtigkeit:
✔ Raubmilben wie Neoseiulus californicus benötigen 50–60% Luftfeuchtigkeit.
✔ Spinnmilben lieben trockene Luft – höhere Luftfeuchtigkeit unterstützt ihre natürlichen Feinde!
Lichtverhältnisse:
✔ Setze Nützlinge nicht in direkter Sonne aus.
✔ Am besten abends oder früh morgens freilassen, um Stress zu vermeiden.
🔎 Pflanzen kontrollieren & Hotspots identifizieren
✔ Finde Bereiche mit hoher Schädlingsdichte – dort sind die Nützlinge am wirksamsten.
✔ Setze Raubmilben, Schlupfwespen oder Marienkäfer so nah wie möglich an den Schädlingen aus.
✔ Falls die Schädlinge verstreut sind, verteile die Nützlinge großflächig statt sie nur an einer Stelle auszusetzen.
Mit diesen Vorbereitungen stellst du sicher, dass die Nützlinge optimal wirken und deine Pflanzen langfristig gesund bleiben. 🚀
So setzt du verschiedene Nützlinge richtig aus
Jeder Nützling braucht die richtige Ausbringungsmethode, um effektiv zu wirken. Hier siehst du, wie und wo du die wichtigsten biologischen Gegenspieler freisetzt.
Nützlinge: Anwendung, Platzierung & wichtige Hinweise
Nützling | Anwendungsmethode | Bester Platz | Wichtige Hinweise |
---|---|---|---|
Beutel aufhängen, Milben direkt auf Blätter streuen | Obere Blätter in der Nähe von Thripsen/Weißen Fliegen | Beutel nicht direkter Sonne aussetzen | |
Eier/Larven direkt bei Blattläusen & Thripsen platzieren | In der Nähe der Schädlinge auf Blättern & Stängeln | Erwachsene Florfliegen brauchen Zuckerwasser zur längeren Aktivität | |
Phytoseiulus persimilis | Milben direkt auf Spinnmilben-Hotspots streuen | Blattunterseiten befallener Blätter | Braucht moderate Luftfeuchtigkeit zur Ansiedlung |
Beutel mit Milben an mittlerem/unterem Laub aufhängen | Bereiche mit leichtem Spinnmilbenbefall | Überlebt länger bei niedrigerer Luftfeuchtigkeit als P. persimilis | |
In Wasser mischen, ins Substrat gießen | Erde mit Trauermückenlarven oder Thripspuppen | Abends ausbringen, damit Feuchtigkeit länger erhalten bleibt | |
Käfer direkt in der Nähe von Wollläusen aussetzen | Blattachseln, Stängel, Pflanzenbasis | Aktiv bei 20–30°C, nicht bei Kälte ausbringen |
Mit diesen Methoden sorgst du dafür, dass deine biologische Schädlingsbekämpfung maximal effizient ist.
🛑 Wichtiger Tipp:
Setze Raubmilben nicht alle an einer Stelle aus! Eine gleichmäßige Verteilung sorgt für die beste Wirksamkeit.
Frequenz & Dauer: Wie oft sollten Nützlinge erneut ausgebracht werden?
Einige Nützlinge etablieren sich langfristig, während andere regelmäßig nachgesetzt werden müssen, um ihre Wirkung zu erhalten.
Nützling | Empfohlene Menge | Anwendungsintervall |
---|---|---|
100–250 Milben/m² | Alle 2–4 Wochen, wenn Schädlinge weiterhin auftreten | |
5–10 Larven pro Pflanze | Alle 2 Wochen nachsetzen, falls Schädlinge noch vorhanden sind | |
Phytoseiulus persimilis | 10 Milben/m² zur Vorbeugung, 50 Milben/m² bei starkem Befall | Alle 2 Wochen |
50 Milben/m² zur Bekämpfung | Monatlich nachsetzen, wenn Spinnmilben zurückkehren | |
1 Million Nematoden pro 10 m² | Alle 2–3 Wochen, falls Schädlinge bestehen bleiben | |
1 Käfer pro Pflanze, 2–5 bei starkem Befall | Einmalige Freisetzung, erneut ausbringen, falls nötig | |
1–5 Schlupfwespen pro Pflanze | Wöchentlich, bis Weiße Fliegen kontrolliert sind | |
10–20 Larven pro Pflanze | Alle 2–3 Wochen nachsetzen, falls nötig |
6. Häufige Fehler & Lösungen: Warum Nützlinge manchmal nicht wirken
Biologische Schädlingsbekämpfung ist extrem effektiv – aber Anwendungsfehler, falsches Timing oder ungünstige Bedingungen können den Erfolg verhindern. Hier sind die häufigsten Probleme und wie du sie löst, damit deine Nützlinge optimal arbeiten.
🚨 Häufige Probleme & Lösungen
Problem | Mögliche Ursachen | Lösung |
---|---|---|
Schädlinge sind nach dem Aussetzen noch da | - Zu wenige Nützlinge ausgesetzt - Falsche Nützlingsart gewählt - Unpassende Umweltbedingungen | ✔ Freisetzungsrate je nach Befallsstärke erhöhen ✔ Sicherstellen, dass der richtige Nützling für Schädling & Lebensstadium gewählt wurde ✔ Temperatur & Luftfeuchtigkeit anpassen |
Gelbtafeln zeigen keine Schädlinge, aber Pflanzen sind geschädigt | - Nicht alle Schädlinge fliegen (z. B. Thrips-Larven, Schildläuse) - Schädlinge verstecken sich in Erde oder Blattachseln | ✔ Stängel, Blattunterseiten & Erde gründlich untersuchen ✔ Bodenbewohnende Nützlinge für unterirdische Schädlinge einsetzen |
Nützlinge sind angekommen, aber scheinen inaktiv | - Viele Nützlinge kommen in einem Ruhezustand - Falsche Lagerung vor dem Aussetzen | ✔ Nützlinge für ein paar Stunden bei 20–25°C aufwärmen lassen ✔ Raubmilben niemals kühlen, es sei denn, es wird explizit empfohlen |
Schädlinge sind verschwunden – soll ich aufhören? | - Nützlingspopulationen gehen zurück, wenn keine Beute mehr da ist | ✔ Bei geringem Schädlingsdruck kleine Mengen vorbeugend aussetzen |
Trauermücken oder Thripse kommen immer wieder | - Eier schlüpfen nach - Nur Blattanwendungen durchgeführt | ✔ Blatt- & Boden-Nützlinge kombinieren (Amblyseius swirskii + Steinernema feltiae) ✔ Alle 2–3 Wochen Nützlinge nachsetzen, bis der Zyklus durchbrochen ist |
📌 Tipp:
Überwache den Fortschritt wöchentlich mit Gelbtafeln & einer Lupe, um den Rückgang der Schädlingspopulation zu verfolgen.
Umweltprobleme beheben: So schaffst du ideale Bedingungen für Nützlinge
Selbst wenn du Nützlinge korrekt ausbringst, können sie nur effektiv arbeiten, wenn die Bedingungen stimmen. Hier sind häufige Probleme und wie du sie behebst:
🔥 Problem: Hohe Temperaturen oder trockene Luft
Viele Raubmilben, wie Phytoseiulus persimilis, benötigen mindestens 50 % Luftfeuchtigkeit, um aktiv zu bleiben.
✔ Lösung: Luftfeuchtigkeit erhöhen – mit einem Luftbefeuchter oder einer Wasserschale mit Kieselsteinen unter der Pflanze.
❄️ Problem: Temperaturen unter 18°C
Nützlinge wie Steinernema feltiae und Raubmilben verlangsamen sich oder sterben bei Kälte.
✔ Lösung: Stelle sicher, dass dein Pflanzenbereich mindestens 20°C hat, damit die Nützlinge aktiv bleiben.
💧 Problem: Zu starkes Gießen nach dem Ausbringen von Boden-Nützlingen
Nützlinge wie Hypoaspis miles und Steinernema feltiae brauchen gleichmäßig feuchtes Substrat, aber übermäßige Nässe schadet ihnen.
✔ Lösung: Erde zwischen den Wassergaben leicht antrocknen lassen, aber gleichmäßig feucht halten – keine Staunässe!

Erfolg überwachen & Taktik anpassen
Nachdem du Nützlinge ausgesetzt hast, ist es wichtig, den Fortschritt zu überwachen und bei Bedarf nachzusteuern. Manche Schädlinge brauchen mehrere Behandlungen, um vollständig eliminiert zu werden.
Erfolg messen – So kontrollierst du die Wirksamkeit
✔ Visuelle Kontrolle: Wöchentlich Blätter, Stängel und Substrat auf Schädlinge prüfen.
✔ Gelbtafeln nutzen: Fallen in Pflanzennähe platzieren, um fliegende Schädlinge über Zeit zu verfolgen.
✔ Vorher-Nachher-Bilder: Vergleiche den Pflanzenzustand vor und nach dem Einsatz der Nützlinge.
Monitoring-liste:
Aufgabe | Wie oft? | Worauf achten? |
---|---|---|
Blattkontrolle | Wöchentlich | Neue Schäden oder Schädlingsaktivität |
Gelbtafeln überprüfen | Alle 7–10 Tage | Rückgang von Weißen Fliegen & Trauermücken |
Bodenfeuchtigkeit prüfen | Vor dem Gießen | Erde darf nicht zu nass sein (wichtig für Nematoden) |
Lupe verwenden | Alle 2 Wochen | Schädlings-Eier oder aktive Nützlinge erkennen |
Nachsetzen | Alle 2–4 Wochen (falls nötig) | Erneuter Einsatz, wenn Schädlinge noch aktiv sind |
🔎 Tipp:Wenn sich die Schädlingszahl nach 2–3 Wochen nicht reduziert, setze mehr Nützlinge frei oder kombiniere verschiedene Gegenspieler für bessere Ergebnisse.
Finale Checkliste & nächste Schritte
✔ Schädling richtig identifizieren (Lebenszyklus & Symptome prüfen).
✔ Passenden Nützling auswählen (Schädling & Lebensstadium beachten).
✔ Richtigen Zeitpunkt & optimale Bedingungen sicherstellen (Luftfeuchtigkeit, Temperatur, keine Pestizide).
✔ Nützlinge gleichmäßig verteilen & bei Bedarf nachsetzen.
✔ Wöchentlich überwachen & Strategie anpassen.
Noch Schädlinge sichtbar?
👉 Kombiniere Blatt- & Boden-Nützlinge, um alle Entwicklungsstadien zu bekämpfen.
Mit dieser Strategie bleibt deine biologische Schädlingsbekämpfung nachhaltig wirksam! 🚀
Fazit
Biologische Schädlingsbekämpfung ist eine effektive und nachhaltige Lösung, um Pflanzenschädlinge loszuwerden – ganz ohne aggressive Chemikalien. Mit den richtigen Nützlingen und der passenden Anwendung kannst du ein gesundes Umfeld für deine Pflanzen schaffen, während nützliche Organismen sie langfristig schützen.
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Quellen, Referenzen & weiterführende Literatur
Hier findest du eine Auswahl an Studien, Artikeln und Ressourcen zu Nützlingen, biologischer Schädlingsbekämpfung und Integriertem Pflanzenschutz (IPM). Diese Referenzen decken eine breite Themenpalette ab – von neuen Insektiziden und natürlichen Feinden bis hin zu nachhaltigen Anbaumethoden. Perfekt für alle, die evidenzbasierte Lösungen zur nicht-chemischen Schädlingskontrolle suchen.
Acute Toxicity Effects of Pesticides on Beneficial Organisms – Dispelling Myths for a More Sustainable Use of Chemicals in Agricultural Environments
Mata, L., Knapp, R. A., McDougall, R., Overton, K., Hoffmann, A. A., & Umina, P. A. (2024).
Diese Studie untersucht die akuten Toxizitätswirkungen von Pestiziden auf Nützlinge. Sie räumt mit verbreiteten Mythen auf und zeigt, wie Pestizide nachhaltiger in der Landwirtschaft genutzt werden können.
Beneficial Insects
Chambers, D. (1977); Leppla, N. (2014).
Der Artikel erklärt das Konzept der "Amplifikation" bei entomophagen Nützlingen und beschreibt Methoden zur Massenvermehrung, um natürliche Populationen zu stärken.
Source: Mass Production of Beneficial Organisms (Second Edition), 2023
Link: ScienceDirect
Beneficial Insects and Mites
Henn, T., & Weinzierl, R. (2020).
Diese Ressource bietet tiefgehende Einblicke in Nützlinge, die im integrierten Pflanzenschutz zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden.
Beneficial Insects: Nature’s Little Helpers
Von der Decken, H., & Nabel, M. (2022).
Ein Bericht aus dem Pesticide Atlas 2022, der die Rolle von Marienkäfern, Schlupfwespen und anderen Nützlingen im natürlichen Schädlingsmanagement beschreibt. Zudem werden die Bedrohungen durch Pestizide thematisiert.
Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung
Biological Control Using Invertebrates and Microorganisms: Plenty of New Opportunities
(2018).
Eine Open-Access-Übersichtsarbeit über neueste Entwicklungen im Bereich biologischer Schädlingsbekämpfung mit Wirbellosen und Mikroorganismen in der Landwirtschaft.
Effects of Spinosad on Beneficial Insects and Mites and Its Use in IPM
Miles, M. J., & Eelen, H. (2006).
Diese Studie untersucht die Auswirkungen des Insektizids Spinosad auf Nützlinge und dessen Rolle in integrierten Pflanzenschutzprogrammen.
In Focus: IPM Using Novel Insecticides and Other Approaches
Ishaaya, I., & Horowitz, A. R. (2007).
Ein Überblick über moderne Insektizide und alternative Methoden im Integrated Pest Management (IPM).
DOI: 10.1002/ps.1438
Indoor Plants: A Comprehensive Guide to Common Species, Pests, and Management
Keerthivasan, R., & Ganga, M. (2024).
Diese Arbeit beschreibt häufige Zimmerpflanzen, deren typische Schädlinge und wirksame Kontrollmethoden.
Integrated Pest Management (IPM): Definition, Historical Development and Implementation
Ehler, L. E. (2006).
Eine umfassende Analyse zur historischen Entwicklung des Integrated Pest Management (IPM), inklusive seiner praktischen Anwendung und alternativer Ansätze.
DOI: 10.1002/ps.1247
Koppert Biological Systems – Beneficial Insects & Mites
Eine umfassende Datenbank über kommerziell erhältliche Nützlinge, ihre Einsatzmöglichkeiten und optimale Bedingungen für ihre Wirksamkeit.
K-State Entomologist Publishes Series on Beneficial Insects and Mites
Melgares, P. (2023).
Ein Forschungsbericht der Kansas State University über Nützlinge im Gewächshausbereich und deren Bedeutung für nicht-chemische Schädlingsbekämpfung.
Mites for the Control of Pests in Protected Cultivation
Gerson, U., & Weintraub, P. G. (2007).
Eine wissenschaftliche Studie über den Einsatz von Raubmilben zur Schädlingskontrolle in Gewächshäusern und anderen geschützten Anbausystemen.
DOI: 10.1002/ps.1380
MSU Extension Integrated Pest Management: Natural Enemies
Michigan State University.
Ein praktischer Leitfaden über natürliche Gegenspieler von Pflanzenschädlingen, einschließlich Marienkäfer, Raubmilben und Schlupfwespen.
Sampling Plans, Selective Insecticides, and Sustainability: The Case for IPM as ‘Informed Pest Management’
Castle, S., & Naranjo, S. E. (2009).
Dieser Artikel beleuchtet, wie gezielte Stichprobenpläne und selektive Insektizide zu einer nachhaltigen Schädlingsbekämpfung beitragen können.
DOI: 10.1002/ps.1857
University of California Integrated Pest Management Program (UC IPM)
Eine wissenschaftsbasierte Datenbank mit Leitlinien für IPM-Strategien, die auf biologischer Schädlingsbekämpfung basieren.
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