Epipremnum aureum: Die Geschichte einer globalen Pflanzenikone
- Foliage Factory
- 18. Aug. 2024
- 15 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 1 Tag
Robust, anpassungsfähig und sofort wiederzuerkennen – Epipremnum aureum, besser bekannt als Efeutute, Glückstute oder Goldene Efeutute, ist ein wahres Überlebenswunder, das Wohnungen, Büros und Städte auf der ganzen Welt erobert hat.
Seine Heimat sind die dichten tropischen Regenwälder Südostasiens, doch diese widerstandsfähige Kletterpflanze ist weit mehr als nur dekoratives Grün. Sie erzählt eine Geschichte von evolutionärer Anpassung, kultureller Bedeutung und ökologischer Kontroverse.
In diesem umfassenden Guide tauchen wir tief in die wahre Geschichte der Efeutute ein: ihre botanischen Wurzeln, die Reise über Kontinente, außergewöhnliche Sorten, bewährte Pflegetipps und faszinierende Verhaltensweisen in freier Natur.
Ob du gerade erst mit Pflanzen startest oder bereits dein eigenes Gewächshaus betreibst – dieser Guide liefert dir echte Fakten, praxiserprobte Pflegehinweise und die ganze Wahrheit über eine der anpassungsfähigsten Zimmerpflanzen der Welt.

Inhaltsverzeichnis
Botanische Identität: Was genau ist Epipremnum aureum?
Ursprünglicher Lebensraum: Überleben im Schatten des Regenwalds
Kulturelle Bedeutung: Glück, Wohlstand und eine Pflanze auf Weltreise
Globale Verbreitung: Vom Dschungel in die ganze Welt
Sortenübersicht: Die vielen Gesichter von Epipremnum aureum
Pflegeratgeber für Epipremnum aureum
Typische Probleme und natürliche Lösungen
Spannende Fakten über Epipremnum aureum
Fazit: Eine Pflanze, die mit dir wächst
Bereit für deine eigene Efeututen-Geschichte?
Quellen und weiterführende Informationen
1. Botanische Identität: Was genau ist Epipremnum aureum?
Wissenschaftliche Einordnung:
Familie: Araceae (Aronstabgewächse)
Gattung: Epipremnum
Art: Epipremnum aureum (Linden & André) G.S. Bunting
Historische Entdeckung und Namensgebung:
Ursprünglich im 19. Jahrhundert von Jean Jules Linden und Édouard André als Pothos aureus beschrieben.
1964 nach eingehender morphologischer Untersuchung von George S. Bunting in die Gattung Epipremnum umklassifiziert.
Basionym (ursprünglicher Name): Pothos aureus Linden & André.
Namensbedeutung:
Epipremnum stammt aus dem Griechischen: „epi“ (auf) und „premnon“ (Baumstamm), ein direkter Hinweis auf den natürlichen Kletterwuchs.
Aureum bedeutet „golden“ und beschreibt die goldgelben Akzente, die manche Varianten aufweisen.
Verwandtschaft im Pflanzenreich:
Als Mitglied der Familie Araceae ist die Efeutute eng mit anderen bekannten Zimmerpflanzen wie Monstera, Philodendron und Anthurium verwandt.
Typisch für Aronstabgewächse: Luftwurzeln, kletternder Wuchs, hohe Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Luftfeuchtigkeit und ein epiphytischer Lebensstil.
Blüte in der Natur:
Wild wachsende Efeututen blühen äußerst selten.
Falls doch, entwickeln sie eine kleine, unscheinbare Kolbenblüte (Spadix) mit Hüllblatt (Spatha), typisch für Aroiden.
Viele Kultivare haben durch eine genetische Mutation, die die Gibberellinproduktion (Hormon für Blütenbildung) stört, die Blühfähigkeit fast vollständig verloren.
Genetische Besonderheit:
Wissenschaftliche Studien zeigen: Die meisten kultivierten Efeututen weltweit sind sterile Klone, die ausschließlich vegetativ, also über Stecklinge, vermehrt werden.
Deshalb findet man im Handel fast nie Efeututen-Samen – nur Stecklinge.
Obwohl Epipremnum aureum eine kletternde Pflanze ist, würgt sie ihre Wirtspflanzen nicht – sie nutzt haftende Luftwurzeln, um sich passiv an Baumstämmen emporzuarbeiten, ohne Schaden anzurichten.

2. Ursprünglicher Lebensraum: Überleben im Schatten des Regenwalds
Echte Herkunft:
Ursprung auf der Insel Mo'onia (heute Teil der Salomonen) im südwestlichen Pazifik.
Natürliches Habitat: tropische Tiefland-Regenwälder, bevorzugt die lichtarmen, extrem feuchten unteren Schichten unterhalb der Baumkronen.
Wachstumsbedingungen in freier Natur:
Licht: Nur 1–5 % des tropischen Sonnenlichts erreichen den Boden – perfekt gefiltert durch dichte Vegetation.
Luftfeuchtigkeit: Durchgehend hoch – meist über 80 %, mit täglichem Nebel, Regen und hoher Feuchtigkeit am Boden.
Boden: Lockerer, nährstoffreicher Waldboden bietet den Startpunkt – später wird Lichtmangel durch Klettern kompensiert.
Wachstumsstrategie:
Hemiepiphytischer Lebensstil: Start im Boden, Wechsel zum Klettern an Bäumen sobald ein geeigneter Halt gefunden ist.
Blattformwandel: Jungpflanzen tragen kleine, herzförmige Blätter. In freier Wildbahn können diese auf bis zu 1 Meter Länge anwachsen und teilweise Schlitze entwickeln – ähnlich, aber nicht so stark ausgeprägt wie bei Monstera.
Wurzelsystem: Entwickelt neben Haftwurzeln auch spezielle Luftwurzeln, die Feuchtigkeit direkt aus der Luft aufnehmen.
Kurz gesagt:Pothos ist nicht nur ein Überlebenskünstler, sondern ein hochspezialisierter Taktiker im Kampf ums Licht.
Ökologische Rolle:
Efeututen bieten Unterschlupf für Insekten und Amphibien sowie Kletterrouten für Ameisen und kleine Reptilien.
Anders als parasitäre Lianen schadet Epipremnum aureum seinen Wirtspflanzen nicht und bleibt ein neutraler Bestandteil des Regenwald-Ökosystems.
3. Kulturelle Bedeutung: Glück, Wohlstand und eine Pflanze auf Weltreise
Traditionelle Symbolik in Südostasien:
In ihrer ursprünglichen Heimat, den Salomonen, hatte Epipremnum aureum zunächst keine tiefere symbolische Bedeutung – sie war einfach Teil des Regenwalds.
Erst mit der Verbreitung nach Malaysia, Indonesien, den Philippinen und Südchina erhielt die Efeutute neue kulturelle Deutungen:
Glücksbringer für Wohlstand und Erfolg
Symbol für Gesundheit und Langlebigkeit
Zeichen für Durchhaltevermögen und Anpassungsfähigkeit
Verwendung im Feng Shui:
In der Feng-Shui-Praxis wird die Efeutute geschätzt, weil sie angeblich den Energiefluss („Chi“) im Raum fördert.
Häufige Platzierungen:
In der Reichtumsecke eines Raums (Südostsektor)
Nähe von Eingängen, um positive Energie hereinzuziehen
Wichtig: Diese Anwendungen beruhen auf traditionellen Glaubenssystemen, nicht auf wissenschaftlichen Nachweisen. Die Pflanze beeinflusst weder Luftströme noch „Energiefelder“ im physikalischen Sinn.
Einzug in die westliche Kultur:
Europäische Botaniker entdeckten Exemplare der Efeutute während Expeditionsreisen im späten 19. Jahrhundert.
Erste Anbauversuche erfolgten in berühmten botanischen Gärten wie Kew Gardens in London – bewundert wurde vor allem ihre Kletterfreude und Toleranz gegenüber wenig Licht.
Ab den 1930er- bis 1950er-Jahren erlebte Epipremnum aureum einen Boom als Zimmerpflanze, vor allem im Zuge der zunehmenden Urbanisierung: pflegeleichte Begrünung für Wohnungen, Büros und Innenräume wurde immer gefragter.
Pothos heute:
Beliebt in:
Inneneinrichtung als pflegeleichter, platzfüllender Blickfang
Achtsamkeits- und Entspannungsräumen, wo natürliche Elemente unterstützend wirken können (emotionale Wirkung, nicht medizinisch bewiesen)
Interessanter Fakt:In Hawaii ist die Efeutute inzwischen so stark verbreitet, dass sie im Volksmund manchmal „Taro Vine“ genannt wird – obwohl sie botanisch nichts mit der echten Taro-Pflanze (Colocasia esculenta) zu tun hat.

4. Globale Verbreitung: Vom Dschungel in die ganze Welt
Wie Pothos zur Weltreisenden wurde:
Nach der Einführung in europäische botanische Gärten im späten 19. Jahrhundert begann die gezielte Vermehrung der Efeutute.
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts verbreitete sie sich rasant in Wohnungen, Büros und öffentlichen Innenräumen in Europa, Nordamerika, Australien und Teilen Afrikas.
Der Erfolg: Pothos überlebt selbst bei schlechten Lichtverhältnissen, unregelmäßiger Pflege und Trockenperioden – Bedingungen, unter denen viele andere Tropenpflanzen scheitern.
Auswilderung und ungewollte Ausbreitung:
Durch menschliche Aktivitäten entkam die Efeutute vielfach in die freie Natur.
Heute ist sie in vielen tropischen und subtropischen Regionen verwildert oder sogar invasiv, unter anderem:
Florida (USA)
Hawaii
Puerto Rico
Northern Territory (Australien)
Teile von Afrika, Indien und Südostasien außerhalb ihres Ursprungsgebiets
Invasives Verhalten:
In zahlreichen Regionen wird Epipremnum aureum als Umweltproblem eingestuft:
Verdrängt heimische Pflanzenarten durch Schattenbildung
Stört natürliche Waldregeneration
Bildet dichte Teppiche, die das Keimen einheimischer Samen verhindern
Besonders in Queensland (Australien) und Teilen Floridas gibt es aktive Bekämpfungsprogramme gegen wildwachsende Bestände.
Warum wird Pothos invasiv?
Klonausbreitung: Selbst kleinste abgeschnittene Pflanzenteile können wurzeln und neue Pflanzen bilden – Samen sind nicht nötig.
Fehlende natürliche Feinde: In neuen Regionen fehlen Schädlinge oder Krankheiten, die das Wachstum begrenzen könnten.
Optimale Umweltbedingungen: Tropische und subtropische Klimazonen ähneln dem natürlichen Habitat nahezu perfekt.
Wichtiger Realitätscheck:
Drinnen: Unbedenklich, sicher, einfach zu kontrollieren.
Draußen (in nicht-heimischen Regionen): Potenzielles Risiko für lokale Ökosysteme.
5. Sortenübersicht: Die vielen Gesichter von Epipremnum aureum
Warum gibt es so viele Varianten?
Die meisten Efeututen-Sorten sind natürliche Mutationen oder bewusste Selektionen.
Hauptkriterien bei der Auswahl:
Muster und Farbe der Blätter
Wuchsform (kompakt, rankend, buschig)
Da Epipremnum aureum ausschließlich über Stecklinge vermehrt wird, lassen sich einmal entdeckte Mutationen dauerhaft erhalten.
Neue Sorten entstehen immer wieder – ein Beweis für die erstaunliche genetische Flexibilität dieser Pflanze.
Epipremnum aureum ‘Golden Pothos’
Beschreibung: Der klassische Pothos – tiefgrüne Blätter mit goldgelber Marmorierung, die jedem Raum ein tropisches Flair verleiht.
Wuchsform: Schnell wachsend, extrem pflegeleicht und kann mit der Zeit mehrere Meter lange Ranken bilden.
Lichtbedarf: Mittelhelles bis helles, indirektes Licht fördert kräftiges Wachstum, stabile Triebe und üppige Blätter. Die genetische Musterung bleibt unabhängig von der Lichtstärke erhalten.
Besonderheit: Diese Sorte ist oft einfach als „Pothos“ im Handel erhältlich.
Epipremnum aureum ‘Marble Queen’
Beschreibung: Weiß-grün stark marmorierte Blätter, die noch heller und kontrastreicher wirken als beim klassischen Pothos.
Wuchsform: Wächst langsamer als andere Sorten, da durch den geringen Chlorophyllgehalt die Photosyntheseleistung reduziert ist.
Lichtbedarf: Mittelhelles bis helles, indirektes Licht unterstützt gesundes Wachstum und größere Blätter. Niedrige Lichtstärken lassen die Blätter kleiner und grüner erscheinen, die genetische Marmorierung bleibt jedoch unverändert.
Wichtig zu wissen: Echtes Zurückbilden zu rein grünen Trieben entsteht selten und ist eine genetische Mutation – nicht durch Lichtmangel ausgelöst.
Epipremnum aureum ‘N'Joy’
Beschreibung: Kompakte, dicht verzweigte Pflanze mit cremeweißer Randmarmorierung auf grünen Blättern.
Wuchsform: Buschiger und kompakter als typische Pothos-Sorten, mit kurzen Internodien.
Lichtbedarf: Helles, indirektes Licht fördert kräftiges Wachstum und eine klare Zeichnung. Niedrige Lichtverhältnisse können kleinere, dunkler wirkende Blätter hervorrufen, verändern aber die genetische Musterung nicht.
Besonderheit: 'N'Joy' stammt vermutlich aus Selektionen von ‘Marble Queen’ und wurde gezielt auf Randmusterung und kompaktes Wachstum gezüchtet.
Epipremnum aureum ‘Pearls and Jade’ (auch bekannt als 'White Panther')
Beschreibung: Kleinere Blätter mit feinen Sprenkeln aus Grün, Weiß und Grautönen – kunstvoll und zart gemustert.
Wuchsform: Langsamer, kompakter Wuchs mit kurzen Blattabständen – ideal für kleinere Räume oder Tischpflanzungen.
Lichtbedarf: Helles, indirektes Licht unterstützt kompaktes Wachstum und bringt die feinen Muster klar zur Geltung. Schwächeres Licht kann zu kleineren, grüneren Blättern führen.
Besonderheit: ‘Pearls and Jade’ wurde an der University of Florida aus ‘Marble Queen’-Selektionen entwickelt und patentiert.
Epipremnum aureum ‘Neon’
Beschreibung: Leuchtend limettengrüne Blätter ohne klassische Marmorierung. Neue Blätter wirken unter guten Lichtverhältnissen fast fluoreszierend.
Wuchsform: Sehr schnelles Wachstum unter mittelhellem bis hellem, indirektem Licht, mit kräftigem Ranken oder Klettern.
Lichtbedarf: Helles, indirektes Licht unterstützt intensivere Farbausprägung und kräftigeres Wachstum. Auch bei mittlerem Licht wächst die Pflanze, aber die Blattfarbe kann etwas dunkler erscheinen.
Besonderheit: Die Farbintensität kann je nach Alter des Blattes und Lichtverhältnissen leicht variieren. Junge Blätter wirken meist besonders leuchtend.
Epipremnum aureum ‘Shangri La’
Beschreibung: Eine außergewöhnliche Sorte mit stark eingedrehten, gekräuselten Blättern – wie kleine Skulpturen.
Wuchsform: Wächst langsamer und kompakter als typische Pothos-Sorten, da die Blätter weniger Photosynthesefläche bieten.
Lichtbedarf: Helles, indirektes Licht fördert einen kompakten Wuchs und verhindert Vergeilung (übermäßige Streckung). Unter zu wenig Licht können die Blätter schlaffer wirken.
Besonderheit: Wird oft als „Sleeping Pothos“ bezeichnet, da die Blätter wie dauerhaft zusammengefaltet wirken.
Epipremnum aureum ‘Global Green’
Beschreibung: Satte mittelgrüne Blätter mit weicher, heller Grünmarmorierung – dezent und elegant.
Wuchsform: Kräftiger, schnell wachsender Ranker, ähnlich wie der klassische ‘Golden Pothos’.
Lichtbedarf: Mittelhelles Licht wird gut vertragen. Helleres, indirektes Licht kann den Farbkontrast zwischen den Grüntönen sichtbarer machen. Die genetische Musterung bleibt unabhängig vom Licht erhalten.
Besonderheit: Eine neuere Züchtung aus Asien, die seit den frühen 2020ern weltweit immer beliebter wird.
Epipremnum aureum ‘Jungle Star’ (auch verkauft als 'Marble Green')
Beschreibung: Sanft marmorierte Blätter in verschiedenen Grüntönen. Die Musterung wirkt natürlicher und zurückhaltender als bei ‘Marble Queen’.
Wuchsform: Mittel- bis schnellwüchsig, bildet schnell lange, dichte Ranken bei guter Pflege.
Lichtbedarf: Mittelhelles bis helles, indirektes Licht unterstützt gesundes Wachstum und bringt die feine Marmorierung besser zur Geltung. Geringeres Licht kann Blätter dunkler erscheinen lassen.
Besonderheit: Ideal für alle, die einen weniger auffälligen, aber lebendig strukturierten Pothos suchen.
Epipremnum aureum ‘Happy Leaf’ (auch bekannt als 'Manjula')
Beschreibung: Lebendige grüne Blätter mit unregelmäßigen Sprenkeln und Streifen in Blassgelb bis Hellgrün – jedes Blatt ein Unikat.
Wuchsform: Schnell wachsend und etwas stärker rankend als kompakte Sorten wie ‘N’Joy’.
Lichtbedarf: Mittelhelles bis helles, indirektes Licht fördert kräftiges, vitales Wachstum. Bei zu wenig Licht können die Blätter kleiner und dunkler erscheinen, die genetische Musterung bleibt aber erhalten.
Besonderheit: Da ‘Happy Leaf’ weniger standardisiert ist, können je nach Anzuchtquelle leichte Musterunterschiede auftreten.
Epipremnum aureum ‘HiColor’
Beschreibung: Kräftig grüne Blätter mit auffälligen Spritzern und Flächen in leuchtendem Gelb – wilder und unregelmäßiger gemustert als klassische Pothos-Sorten.
Wuchsform: Mittel- bis schnellwachsend, je nach Licht- und Pflegebedingungen.
Lichtbedarf: Mittelhelles bis helles, indirektes Licht fördert kräftiges Wachstum und betont die leuchtenden Gelbtöne. Niedrigere Lichtverhältnisse führen zu dunkler wirkendem Laub, die genetische Musterung bleibt unverändert.
Besonderheit: ‘HiColor’ ist bisher eher bei Sammlern und in Spezialgärtnereien erhältlich als im breiten Handel.
6. Pflegeratgeber für Epipremnum aureum: So wächst deine Efeutute prächtig
Pothos zu pflegen bedeutet nicht nur, ihn am Leben zu halten – mit den richtigen Tipps wächst deine Efeutute kräftiger, bunter und langlebiger. Hier findest du echte, praxiserprobte Hinweise – frei von veralteten Mythen.
Der perfekte Standort für deine Efeutute wählen
Ideale Lichtverhältnisse:
Helles, indirektes Licht sorgt für schnelles, gesundes Wachstum und erhält die typische Musterung – besonders wichtig bei bunt gemusterten Sorten wie 'Marble Queen' oder 'N’Joy'.
Halbschattige Plätze werden ebenfalls toleriert, führen aber zu langsamem Wachstum und kleineren, dunkleren Blättern.
Achtung: Direktes Sonnenlicht zur Mittagszeit kann die Blätter verbrennen – ein Ostfenster oder ein Platz hinter einem hellen Vorhang sind ideal.
Profi-Tipp:Wenig Licht macht die Blätter kleiner und grüner, aber löscht die genetische Variegation nicht aus. Nur bei echter genetischer Rückbildung (Reversion) gehen Muster dauerhaft verloren.
Efeutute richtig gießen: Die wichtigsten Regeln
Wann gießen?
Warte, bis die oberen 3–5 cm der Erde trocken sind.
Fingerprobe: Stecke den Finger tief in die Erde – fühlt sie sich trocken an, ist Gießzeit.
Wie richtig gießen?
Immer gründlich wässern, bis Wasser unten aus dem Topf abläuft.
Niemals Wasser im Übertopf stehen lassen – Staunässe ist die häufigste Todesursache.
Typische Anzeichen für Gießfehler:
Zu viel Wasser: Gelbe Blätter, matschige Stängel, modriger Geruch.
Zu wenig Wasser: Schlaffe Blätter, trockene Ränder, langsames Wachstum.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Optimale Bedingungen schaffen
Beste Temperaturen:
Optimal: 18–29 °C
Wachstum verlangsamt sich unter 15 °C, Frostschäden drohen unter 10 °C.
Feuchtigkeitsbedarf:
Ideale Luftfeuchtigkeit: 50–70 %
Verträgt aber auch normale Raumluft mit 35–50 %.
Vermeide unbedingt:
Kalte Zugluft
Direkte Heizungs- oder Klimaanlagenluft
Praxistipp:Stelle mehrere Pflanzen zusammen – das erhöht die lokale Luftfeuchtigkeit ganz natürlich.
Beste Erde für Efeutute: Darauf solltest du achten
Substrat-Empfehlung:
Lockere, gut durchlässige Mischung:
Kokosfaser oder Torfersatz (Feuchtspeicher)
Perlite oder Bims (Drainage)
Optional: etwas Orchideensubstrat für mehr Struktur
Ungeeignet: Schwere Gartenböden oder dichte Blumenerde ohne Auflockerung – sie führen schnell zu Wurzelfäule.
Topfwahl:
Immer ein Topf mit Abflusslöchern wählen.
Umtopf-Intervall:
Alle 1–2 Jahre oder sobald die Wurzeln den Topfboden stark umschlingen (Anzeichen für „Wurzelbindung“).
Umtopf-Tipp:Nur kleine Topfgrößenänderungen (+2–5 cm Durchmesser), damit die Erde nicht zu lange nass bleibt.
Efeutute düngen: Tipps für kräftiges Wachstum
Düngen während der Wachstumsphase (Frühling bis Frühherbst):
Flüssigdünger 1x pro Monat, halb so stark dosiert wie empfohlen (z.B. 20-20-20 NPK).
Leichte Düngung = mehr Wuchsfreude ohne Stress für die Wurzeln.
Typische Düngungsfehler:
Zu viel Dünger: Braune Spitzen, Salzkrusten auf der Erdoberfläche.
Im Winter: Nur alle 6–8 Wochen düngen – Wachstum ist langsamer, aber nicht komplett eingestellt.
Efeutute schneiden und richtig formen
Warum schneiden?
Um einen dichteren Wuchs zu fördern
Um abgestorbene oder beschädigte Teile zu entfernen
Um Ranken in Form zu bringen
Wann und wie schneiden?
Ideale Zeit: Frühling und Sommer.
Immer direkt über einem Blattknoten abschneiden – so entstehen neue Triebe.
Trainingsmöglichkeiten:
Hängend aus Ampeln oder Töpfen wachsen lassen
An Moosstäben, Rankgittern oder Wandinstallationen hochleiten
Pflege-Tipp:Blätter gelegentlich mit einem feuchten Tuch abwischen, damit Photosynthese effizienter ablaufen kann.
Schädlingsmanagement: So bleibt deine Efeutute gesund
Häufige Schädlinge:
Spinnmilben (feine Gespinste, helle Pünktchen auf Blättern)
Wollläuse (weiße Wattebällchen an Stängeln und Blattachsen)
Schildläuse (braune, feste Pünktchen auf Stängeln)
Vorbeugung:
Pflanzen regelmäßig inspizieren, besonders die Blattunterseiten.
Für gute Luftzirkulation sorgen.
Behandlung bei Befall:
Neemöl-Sprays
Insektizidseifen
Einzelne Schädlinge mit Alkohol betupfen und entfernen
Efeutute vermehren leicht gemacht
Beste Methode: Stecklingsvermehrung aus gesunden Trieben.
So geht’s:
2–4 Knoten eines gesunden Triebs abschneiden.
In frisches Wasser stellen (wöchentlich Wasser wechseln) oder direkt in feuchte Erde stecken.
Wurzeln bilden sich in etwa 2–4 Wochen.
Vermehrungs-Tipp:Mehrere Stecklinge gemeinsam in einen Topf pflanzen – so entsteht sofort ein buschiges, üppiges Erscheinungsbild.

7. Häufige Probleme und natürliche Lösungen bei deiner Efeutute
Auch ein robuster Überlebenskünstler wie Epipremnum aureum kann hin und wieder Probleme machen. Hier findest du die häufigsten Symptome – und wie du sie schnell und einfach löst, ganz ohne Rätselraten.
😒 Problem: Efeutute wächst sparrig und licht (wenig Blätter)
Ursache:
Zu wenig Licht. Die Pflanze streckt ihre Ranken, um eine bessere Lichtquelle zu finden.
Lösungen:
Stell die Efeutute an einen helleren, indirekt beleuchteten Platz.
Kürze sparrige Ranken über einem Blattknoten, damit sich neue Triebe verzweigen und die Pflanze buschiger wird.
😒 Problem: Efeutute bekommt gelbe Blätter
Mögliche Ursachen:
Zu häufiges Gießen (häufigste Ursache)
Natürliche Alterung (ältere Blätter sterben gelegentlich ab)
Plötzliche Lichtveränderung (z. B. Umstellung von dunklem auf hellen Standort)
Lösungen:
Überprüfe die Erde: Wenn sie dauerhaft nass ist, sofort weniger gießen.
Lass die oberste Erdschicht immer gut antrocknen, bevor du erneut gießt.
Vergilbte oder abgestorbene Blätter regelmäßig entfernen.
😒 Problem: Braune Spitzen oder Ränder an den Blättern
Mögliche Ursachen:
Niedrige Luftfeuchtigkeit
Salzablagerungen durch Überdüngung
Unregelmäßiges Gießen
Lösungen:
Stelle eine Schale Wasser neben die Pflanze oder gruppiere sie mit anderen Pflanzen.
Spüle die Erde alle paar Monate gründlich mit Wasser durch („Leaching“), um Düngesalze auszuspülen.
Achte auf gleichmäßige Wassergaben, ohne Extreme.
😒 Problem: Efeutute welkt trotz feuchter Erde
Ursache:
Wurzelfäule durch Staunässe oder schlechte Drainage.
Lösungen:
Topf vorsichtig ausleeren und die Wurzeln überprüfen:
Gesunde Wurzeln = fest und weiß
Faule Wurzeln = matschig, braun oder schwarz
Alle verfaulten Wurzeln sauber abschneiden.
In frisches, lockeres Substrat mit guter Drainage umtopfen.
Nur noch gießen, wenn die obere Erdschicht trocken ist.
😒 Problem: Schädlinge an der Efeutute (z. B. Spinnmilben, Wollläuse, Schildläuse)
Ursache:
Trockene Raumluft und mangelnde Luftbewegung machen die Pflanze anfälliger.
Lösungen:
Befallene Pflanzen sofort isolieren.
Blätter und Stängel mit Neemöl-Lösung oder milder Insektizidseife behandeln.
Luftzirkulation verbessern.
Tipp:Wische beim ersten Verdacht die Blätter mit einem feuchten Tuch ab – so erkennst du kleine Schädlinge schneller.
😒 Problem: Efeutute verliert ihre Musterung (Blätter werden einfarbig grün)
Mögliche Ursachen:
Anpassung an zu wenig Licht (normal, reversibel)
Echte genetische Rückmutation (selten, irreversibel)
Lösungen:
Stell die Pflanze an einen helleren Standort, um Wachstum und Farbvielfalt zu fördern.
Wenn mehrere Triebe komplett grün bleiben: Auf die letzte Stelle mit sichtbarer Musterung zurückschneiden und neu austreiben lassen (Erfolg nicht garantiert).
Kurzer Mutmacher:Selbst stark vernachlässigte Efeututen erholen sich oft erstaunlich gut, solange die Wurzeln gesund bleiben!
8. Spannende Fakten über Epipremnum aureum
Efeututen wirken auf den ersten Blick vielleicht schlicht – doch je genauer du hinschaust, desto faszinierender wird diese Pflanze. Hier sind echte, wissenschaftlich belegte Fakten, die du garantiert noch nicht alle kanntest.
📌 Wusstest du schon? – Die meisten kultivierten Efeututen sind genetisch steril
Fakt: Fast alle Efeututen in Kultur können nicht natürlich blühen.Eine spontane genetische Mutation blockiert die Produktion von Gibberellinen – ein Pflanzenhormon, das für die Blütenbildung nötig ist.
Bedeutung: Efeututen werden weltweit nur durch Stecklinge vermehrt.Deshalb sieht man fast nie Samen oder natürliche Blütenstände im Handel.
📌 Wusstest du schon? – Efeututen gelten in vielen Ländern als invasive Pflanzen
Fakt: In tropischen Regionen wie Hawaii, Florida oder Teilen Australiens verdrängen aus der Kultur entwichene Efeututen einheimische Pflanzenarten und verändern ganze Ökosysteme.
Folge: In sensiblen Gebieten werden sie offiziell als umweltschädliche invasive Arten eingestuft.
📌 Wusstest du schon? – Im Freiland werden Efeututen riesig
Fakt: Unter idealen Bedingungen – etwa in tropischen Gärten oder botanischen Gewächshäusern – können Efeututen Blätter über 1 Meter Länge entwickeln.
Extra: Manche dieser riesigen Blätter zeigen sogar leichte Fenestrationen (Schlitzbildungen), ähnlich wie bei Monstera – aber deutlich weniger ausgeprägt.
📌 Wusstest du schon? – Efeututen werden in der Pflanzenforschung eingesetzt
Fakt:Wissenschaftler nutzen Efeututen in Studien zu:
vegetativer Vermehrung
hormoneller Wachstumsregulation
Lichtanpassung bei Schattenpflanzen
Warum? Weil Efeututen extrem klonstabil, schnellwüchsig und anpassungsfähig sind – perfekte Modellpflanzen.
📌 Wusstest du schon? – Efeututen können dauerhaft in Wasser wachsen
Fakt:Mit regelmäßigem Wasserwechsel und gelegentlichen Nährstoffgaben können Efeututen ihr gesamtes Leben ohne Erde verbringen – perfekt für Hydrokultur oder dekorative Glasgefäße.
📌 Wusstest du schon? – Der Mythos der Luftreinigung durch Efeututen
Fakt: Ja, Efeututen wurden in der berühmten NASA-Studie von 1989 getestet – aber:
Die Studie fand in versiegelten, luftdichten Kammern statt.
Unter normalen Wohnraumbedingungen reinigen Efeututen nicht messbar die Luft.
Wahre Stärke: Efeututen schaffen eine grüne, entspannte Atmosphäre – emotional beruhigend, aber keine „Luftfilteranlage“.
Kurz zusammengefasst: Epipremnum aureum ist weit mehr als eine pflegeleichte Anfängerpflanze – es ist ein lebendes Beispiel für Anpassung, Überlebenskunst und botanische Vielfalt.

9. Fazit: Eine Pflanze, die mit dir wächst
Epipremnum aureum ist nicht einfach nur ein hübsches Grün fürs Regal – diese Pflanze erzählt eine Geschichte von Überleben, Anpassung und stillem Wachstum.Vom dichten Regenwald der Salomonen bis in die Hochhäuser von Berlin, Tokio und New York: Efeututen beweisen überall, dass wahres Durchhaltevermögen auch in unscheinbarer Form daherkommen kann.
Sie verlangen keine perfekte Pflege.Sie nehmen kleine Fehler nicht übel.Sie wachsen, klettern und gedeihen – auf Moosstäben, in Hängeampeln, an Regalen oder sogar in einem einfachen Glas Wasser.
Eine Efeutute zu wählen bedeutet, sich ein Stück echte Widerstandskraft ins Zuhause zu holen. Es ist mehr als nur Dekoration: Es ist eine tägliche Erinnerung daran, dass auch unter schwierigen Bedingungen stilles, stetiges Wachstum möglich ist.
Ob du nun den goldenen Schimmer der klassischen Sorte, die marmorierten Muster der 'Marble Queen' oder das grelle Leuchten der 'Neon' bevorzugst – eines bleibt immer gleich:Diese bescheidene Kletterpflanze hat sich ihren Platz in der Welt nicht durch Seltenheit oder Exotik verdient, sondern durch Geduld, Anpassungsfähigkeit und stille Schönheit.
Hol dir deine Efeutute und bring ein Stück echte Natur direkt zu dir nach Hause.Lass sie wachsen, begleiten und inspirieren – Tag für Tag.
10. 🌱 Bereit für deine eigene Efeututen-Geschichte?
Epipremnum aureum bietet eines der lohnendsten Pflanzenerlebnisse überhaupt.Pflegeleicht, aber voller Charakter, anpassungsfähig und trotzdem abwechslungsreich – diese Pflanze wächst nicht nur neben dir, sie wächst mit dir.
🌿 Auf der Suche nach der perfekten Efeutute?Entdecke unsere Auswahl an besonderen Sorten wie ‘Neon’, ‘N'Joy’ oder ‘Global Green’ – und finde die Efeutute, die am besten zu deinem Stil und Raum passt.
Starte einfach. Werde wild.Deine Reise mit Epipremnum aureum ist nur einen Steckling entfernt!
11. Quellen und weiterführende Informationen
Boyce, P. (2004). A review of Epipremnum (Araceae) in cultivation. Aroideana 27: 206–211.
International Aroid Society. (2025). Epipremnum aureum (Epipremnum pinnatum 'Aureum') Profile.
Hung, C.-Y. et al. (2016). Gibberellin deficiency is responsible for shy-flowering nature of Epipremnum aureum. Sci. Rep. 6: 28598.
Bunting, G.S. (1963). Studies in Araceae – Epipremnum aureum. Ann. Missouri Bot. Gard. 50(1): 23–28.
Linden, J. & André, E. (1880). Pothos aureus. Ill. Hort. 27: 69–70, t.381.
Engler, A. & Krause, K. (1908). Das Pflanzenreich IV. 23B: Araceae – Monsteroideae, p. 80. (Reclassified Scindapsus aureus).
Missouri Botanical Garden Plant Finder (2023). Epipremnum aureum – Golden Pothos. (Provides horticultural overview; notes Solomon Is. origin – now corrected by Boyce 2004).
Florida Exotic Pest Plant Council / IFAS Assessment (2022). Epipremnum aureum risk assessment and invasive status.
Henny, R.J. & Chen, J. (2003). Cultivar Development of Ornamental Foliage Plants, in Plant Breeding Reviews 21: 245–290.
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