Inhalt:
Warum sind Pflanzennamen wichtig?
Warum ändern sich botanische Namen?
Hauptgründe für Umklassifizierungen
Was bedeutet eine Namensänderung für Pflanzenfans?
Wie moderne Technik die botanische Forschung verändert
Zuverlässige Quellen für aktuelle Pflanzennamen
Warum diese Neuklassifizierungen für Zimmerpflanzen-Fans wichtig sind
Mehrere Namen im Handel – wie findet man die richtige Pflanze?
Warum sind Pflanzennamen wichtig?
Pflanzennamen sind mehr als nur Bezeichnungen – sie spielen eine entscheidende Rolle in der Botanik, im Handel und für Pflanzenliebhaber. Ein einheitliches, wissenschaftlich fundiertes Namenssystem hilft, Verwechslungen zu vermeiden, erleichtert die Pflanzenpflege und ermöglicht eine genauere Kommunikation über Arten und ihre Eigenschaften.
Botanische Namen unterliegen jedoch ständigen Anpassungen, da neue Forschungsergebnisse, insbesondere aus der Genetik, unser Verständnis der Pflanzenwelt erweitern. Diese Änderungen können anfangs verwirrend sein, doch sie tragen dazu bei, Pflanzen präziser zu klassifizieren und ihre evolutionären Beziehungen besser zu verstehen.
Für Pflanzenbesitzer bedeutet das: Wer die aktuellen Namen kennt, findet zuverlässigere Pflegeinformationen, kann Pflanzen gezielter suchen und besser mit der Community kommunizieren.
Pflanzennamen sind mehr als nur Etiketten – sie bestimmen, wie wir über Pflanzen sprechen, nach Pflegeanleitungen suchen und welche Arten wir kaufen. Doch botanische Namen sind nicht festgelegt. Sie ändern sich, wenn neue wissenschaftliche Erkenntnisse unser Verständnis von Pflanzenverwandtschaften verbessern.
Vielleicht ist es dir schon aufgefallen: Manche bekannte Zimmerpflanzen haben plötzlich andere Namen bekommen:
Calathea orbifolia heißt jetzt Goeppertia orbifolia
Sansevieria trifasciata gehört nun zu Dracaena trifasciata
Baumartige Philodendren wurden in die Gattung Thaumatophyllum verschoben
Einige Aloe-Arten wurden neuen Gattungen wie Aloidendron, Aloiampelos und Kumara zugeordnet
Diese Umbenennungen sind nicht zufällig – sie basieren auf moderner DNA-Forschung und neuen Erkenntnissen zur Pflanzenentwicklung. Dank genetischer Analysen können Wissenschaftler heute Stammbäume präziser rekonstruieren. Dabei zeigt sich, dass viele Pflanzen, die früher für nahe Verwandte gehalten wurden, eigentlich nicht so eng miteinander verbunden sind.
Welche Pflanzen wurden neu eingeordnet?
✔ Thaumatophyllum – ehemals baumartige Philodendron-Arten
✔ Goeppertia – viele frühere Calathea-Arten gehören nun dazu
✔ Dracaena – umfasst jetzt auch Sansevieria
✔ Heptapleurum – Abspaltung von Schefflera
✔ Polypodium-Arten – neu verteilt auf verschiedene Gattungen
✔ Neue Aloe-Gattungen – Aloidendron, Aloiampelos, Kumara und Gonialoe
Doch was bedeutet das für dich als Pflanzenliebhaber? In diesem Guide erfährst du, warum sich Pflanzennamen ändern, was das für die Pflege bedeutet und worauf du beim Kauf achten solltest. Du bekommst wissenschaftlich fundierte Infos, praktische Tipps und eine klare Orientierung im Namens-Wirrwarr.
Nach der Lektüre wirst du nicht nur Pflanzennamen besser verstehen, sondern auch die faszinierenden Zusammenhänge hinter diesen botanischen Neustrukturierungen durchschauen.
Warum ändern sich Pflanzennamen – und was bedeutet das für dich?
Pflanzen wurden lange Zeit nach äußeren Merkmalen wie Blattform, Wuchsform oder Blütenstruktur klassifiziert. Doch dank moderner DNA-Analysen wissen wir heute: Optische Ähnlichkeit bedeutet nicht zwangsläufig Verwandtschaft. Manche Pflanzen, die sich stark ähneln, sind genetisch nicht eng verwandt – während andere, die völlig unterschiedlich aussehen, denselben Vorfahren haben.
Warum werden Pflanzen umbenannt?
Durch Chloroplasten-DNA-Sequenzierung und phylogenetische Stammbäume wurde klar, dass viele klassische Pflanzengruppen künstlich zusammengesetzt waren. Mit neuen Erkenntnissen aus der Genetik werden diese Fehler korrigiert, sodass Pflanzenfamilien und Gattungen ihre tatsächlichen evolutionären Verwandtschaften widerspiegeln – ein wichtiger Fortschritt für Wissenschaft und Pflanzenliebhaber.
Hauptgründe für botanische Umklassifizierungen
Genetische Analysen
DNA-Sequenzierungen zeigen, dass viele Pflanzen, die früher in eine gemeinsame Gattung eingeordnet wurden, gar keinen direkten gemeinsamen Vorfahren haben. Um sie korrekt einzuordnen, sind neue Namen nötig.
Phylogenetische Forschung
Mithilfe genetischer Marker können Wissenschaftler genau bestimmen, wie Pflanzen miteinander verwandt sind. So entstehen neue, präzisere Stammbäume der Pflanzenwelt.
Großangelegte Studien
Dank Next-Generation-Sequencing (NGS) lassen sich ganze Pflanzenfamilien oder Ordnungen analysieren. Dabei kommt es oft zu neuen Erkenntnissen – und damit zu Namensänderungen.
Wie beeinflussen botanische Umbenennungen den Alltag?
Pflanzenhandel & Gärtnereien
Viele Händler behalten traditionelle Namen bei, um Verwirrung zu vermeiden. Das führt allerdings dazu, dass wissenschaftliche und kommerzielle Bezeichnungen oft nicht übereinstimmen.
Wissenschaft & Sammler
Botanische Gärten und Forschungseinrichtungen passen ihre Bezeichnungen schnell an. Wer sich intensiv mit Pflanzen beschäftigt, sollte sich regelmäßig über aktuelle Klassifikationen informieren.
Pflanzenpflege
Manchmal deuten neue Namen auf andere Pflegeanforderungen hin. Wenn eine Pflanze plötzlich einer anderen Gattung zugeordnet wird, könnte das bedeuten, dass sie beispielsweise einen anderen Wasserbedarf oder eine andere Krankheitsanfälligkeit hat.
Auch wenn neue Namen auf den ersten Blick verwirrend sind, sorgen sie für mehr wissenschaftliche Präzision und ein besseres Verständnis der Pflanzenentwicklung.
Wie moderne Technik die Pflanzenforschung verändert
Botanische Klassifikationen entwickeln sich schneller als je zuvor – dank neuer genetischer Analysemethoden, globaler Datenbanken und internationaler Zusammenarbeit.
Technologien, die taxonomische Updates ermöglichen:
✔ Chloroplasten-DNA-Sequenzierung – entschlüsselt genetische Veränderungen und zeigt evolutionäre Zusammenhänge
✔ Mikrosatelliten- & Nuklear-DNA-Analysen – liefern genauere Erkenntnisse über Verwandtschaftsverhältnisse
✔ Next-Generation-Sequencing (NGS) – vergleicht ganze Pflanzenfamilien oder Ordnungen für eine präzisere Einordnung
Wo findest du aktuelle Pflanzennamen?
Wenn du nach wissenschaftlich korrekten Namen suchst, sind diese Datenbanken verlässliche Quellen:
✔ Plants of the World Online (Kew Gardens)
✔ GBIF – Global Biodiversity Information Facility
✔ Tropicos (Missouri Botanical Garden)
Wie setzen sich neue Namen durch?
Neue Forschungsergebnisse werden in Fachzeitschriften veröffentlicht
Offizielle botanische Datenbanken aktualisieren ihre Klassifikationen
Botanische Gärten, Händler und die Pflanzen-Community übernehmen die Änderungen nach und nach
Dank dieser Entwicklungen werden taxonomische Updates heute schneller umgesetzt als je zuvor. Während einige Umbenennungen Zeit brauchen, um sich durchzusetzen, spiegeln sie echte genetische Zusammenhänge wider – und helfen langfristig dabei, eine stabile und sinnvolle Systematik zu schaffen.
Aktuelle botanische Umklassifizierungen – Was hat sich geändert?
In den letzten Jahren hat sich die botanische Systematik stark verändert – mit direkten Auswirkungen auf viele bekannte Zimmer- und Gartenpflanzen. Genetische Analysen und phylogenetische Forschung haben gezeigt, dass einige Pflanzen anders verwandt sind als bisher angenommen. Das führte dazu, dass neue Gattungen entstanden, andere zusammengelegt wurden und zahlreiche Arten neue Namen erhielten.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Änderungen – und was sie für Pflanzenliebhaber bedeuten.
Thaumatophyllum: Die Neue Klassifikation Baumartiger Philodendron
Im Jahr 2018 stellten die Botaniker Cassia Mônica Sakuragui, Luana Silva Braucks Calazans und Simon Joseph Mayo einige große, selbsttragende Philodendron-Arten in eine eigene Gattung um: Thaumatophyllum. Diese Entscheidung basierte auf genetischen, morphologischen und zytologischen Studien, die bestätigten, dass diese Pflanzen eine eigenständige Gruppe bilden – getrennt von kletternden und rankenden Philodendron-Arten.
Die Neueinordnung korrigiert alte taxonomische Unstimmigkeiten, indem Thaumatophyllum als eigenständige Gattung wiederhergestellt wird. Ursprünglich wurde diese Klassifikation bereits 1859 von Heinrich Wilhelm Schott vorgeschlagen, später aber in Philodendron integriert. Neuere DNA-Analysen zeigten jedoch deutliche Unterschiede, die eine Trennung notwendig machten.
Warum wurde diese Änderung vorgenommen?
✔ Genetische Unterschiede – DNA-Sequenzierungen zeigten, dass diese Arten nicht eng mit echten Philodendron-Arten verwandt sind.
✔ Eigenständiges Wachstum – Im Gegensatz zu rankenden Philodendron-Arten entwickeln Thaumatophyllum-Arten dicke, verholzte Stämme und wachsen aufrecht wie kleine Bäume.
✔ Wissenschaftliche Genauigkeit – Die Rückführung auf Thaumatophyllum entspricht sowohl historischen als auch modernen genetischen Erkenntnissen.
Welche Pflanzen gehören jetzt zu Thaumatophyllum?
Folgende Arten, die früher zu Philodendron gezählt wurden, gehören nun offiziell zu Thaumatophyllum:
Thaumatophyllum bipinnatifidum (ehemals Philodendron bipinnatifidum / Philodendron selloum) – auch als Baum-Philodendron oder Lacy Tree Philodendron bekannt.
Thaumatophyllum xanadu (ehemals Philodendron xanadu) – eine kompakte Art mit tief gelappten Blättern, beliebt in der Innenraumbegrünung.
Thaumatophyllum adamantinum (ehemals Philodendron adamantinum) – eine brasilianische Art mit auffälliger Blattstruktur.
Thaumatophyllum corcovadense (ehemals Philodendron corcovadense) – eine dekorative Art aus Brasilien.
Thaumatophyllum speciosum (ehemals Philodendron speciosum) – mit großen, eindrucksvollen Blättern.
Thaumatophyllum spruceanum – bereits 1859 als Thaumatophyllum klassifiziert, später als Philodendron geführt und nun wieder zurückgestellt.
Thaumatophyllum stenolobum (ehemals Philodendron stenolobum) – mit schmal gelappten Blättern.
Thaumatophyllum williamsii (ehemals Philodendron williamsii) – bekannt für seine einzigartige Blattform.
Thaumatophyllum saxicola (ehemals Philodendron saxicola) – angepasst an felsige Standorte.
Thaumatophyllum undulatum (ehemals Philodendron undulatum) – mit welligen Blatträndern.
Was bedeutet das für Pflanzenliebhaber?
Namensänderungen in Gärtnereien – Viele Pflanzen werden noch unter ihrem alten Philodendron-Namen verkauft, aber botanische Quellen führen sie nun unter Thaumatophyllum.
Gleiche Pflege, neuer Name – Die Wachstumsbedingungen bleiben unverändert: helles, indirektes Licht, durchlässige Erde und gelegentliche Düngergaben.
Bessere wissenschaftliche Einordnung – Die Umstellung hilft, die evolutionären Zusammenhänge innerhalb der Aronstabgewächse (Araceae) genauer zu verstehen.
Während sich die neuen Namen erst allmählich durchsetzen, sorgen sie für mehr botanische Präzision und erweitern das Wissen über die Vielfalt der Aroiden.
Calathea wird zu Goeppertia: Die Neue Klassifikation
Im Jahr 2012 führten die Botaniker Finn Borchsenius, Luz Stella Suárez und Linda M. Prince eine molekulare phylogenetische Studie durch, die zu einer bedeutenden taxonomischen Änderung führte: Viele Arten, die früher zur Gattung Calathea gehörten, wurden in die Gattung Goeppertia überführt.
Der Grund? Genetische Analysen zeigten, dass diese Pflanzen eine eigenständige evolutionäre Gruppe bilden und enger mit Goeppertia als mit den wenigen verbleibenden echten Calathea-Arten verwandt sind.
Früher galt Calathea als eine sehr große Gattung, doch DNA-Studien bestätigten, dass die meisten dieser Arten eigentlich Goeppertia zuzuordnen sind – übrig bleibt nur eine vergleichsweise kleine Anzahl an echten Calathea-Arten.
Warum wurde diese Änderung vorgenommen?
✔ Genetische Unterschiede – DNA-Analysen zeigten, dass die meisten Pflanzen, die als Calathea bekannt waren, tatsächlich enger mit Goeppertia verwandt sind.
✔ Evolutionäre Klarheit – Die Neueinordnung hilft, die Entwicklungsgeschichte dieser Pflanzen besser zu verstehen.
✔ Wissenschaftliche Genauigkeit – Die korrekte Namensgebung sorgt für eine präzisere botanische Klassifikation.
Welche Pflanzen gehören jetzt zu Goeppertia?
Viele bekannte Zimmerpflanzen, die früher als Calathea bezeichnet wurden, gehören nun zu Goeppertia:
Goeppertia picturata (ehemals Calathea picturata) – Silbergemusterte Blätter.
Goeppertia roseopicta (ehemals Calathea roseopicta) – Mit rosafarbenen Blattzeichnungen.
Goeppertia ornata (ehemals Calathea ornata) – Bekannt für ihr gestreiftes Laub.
Goeppertia makoyana (ehemals Calathea makoyana) – Die berühmte Pfauenpflanze.
Goeppertia warszewiczii (ehemals Calathea warszewiczii) – Samtig dunkle Blätter.
Goeppertia orbifolia (ehemals Calathea orbifolia) – Große, runde Blätter mit silbernen Streifen.
Goeppertia lancifolia (ehemals Calathea lancifolia) – Bekannt als Rattlesnake Plant.
Goeppertia veitchiana (ehemals Calathea veitchiana) – Bunt gemustertes Laub.
Goeppertia burle-marxii (ehemals Calathea burle-marxii) – Benannt nach Roberto Burle Marx.
Goeppertia insignis (ehemals Calathea insignis) – Langgezogene Blätter mit auffälliger Zeichnung.
Welche Pflanzen bleiben in der Gattung Calathea?
Trotz der Änderungen gehören etwa 60 Arten weiterhin zur Gattung Calathea, darunter:
Calathea crotalifera – Mit blütenähnlichen Strukturen, die an eine Klapperschlange erinnern.
Calathea lutea – Bekannt als Cuban Cigar, mit großen, paddelförmigen Blättern.
Calathea lasiostachya – Auffällige Blütenstände.
Calathea grandifolia – Breite, sattgrüne Blätter.
Calathea gigantea – Eine seltene Art mit riesigen Blättern.
Was bedeutet das für Pflanzenliebhaber?
Namenschaos im Handel – Viele Gärtnereien und Händler nutzen weiterhin die alten Calathea-Namen, während einige bereits auf Goeppertia umgestellt haben. Das kann zu Verwirrung führen.
Gleiche Pflege, neuer Name – Trotz der Namensänderung bleibt die Pflege gleich: hohe Luftfeuchtigkeit, indirektes Licht und gut durchlässige Erde sind weiterhin entscheidend.
Botanische Präzision – Die Neueinordnung hilft, die evolutionären Zusammenhänge innerhalb der Marantaceae-Familie besser zu verstehen und eine korrekte Benennung sicherzustellen.
Obwohl es eine Weile dauern wird, bis sich die neuen Namen durchsetzen, sorgen sie für eine genauere wissenschaftliche Einordnung und ein besseres Verständnis dieser beliebten Zimmerpflanzen.
Warum gibt es diese Änderung?
Im Jahr 2014 führten die Botaniker Pei-Luen Lu und Clifford W. Morden eine molekulare Studie durch, die zeigte, dass Sansevieria genetisch zur Gattung Dracaena gehört. Ihre Forschung, veröffentlicht in Systematic Botany, lieferte klare DNA-Beweise dafür, dass Sansevieria keine eigenständige Gattung ist, sondern ein Unterbereich von Dracaena.
Diese Erkenntnisse wurden 2021 durch die Wissenschaftler Ratidzayi Takawira-Nyenya und Paul I. Forster weiter bestätigt. Sie passten die botanische Nomenklatur an und ordneten offiziell alle Sansevieria-Arten Dracaena zu. Damit folgt die Klassifikation der tatsächlichen evolutionären Entwicklung dieser Pflanzen.
Gründe für die Neueinordnung
Genetische Beweise – DNA-Analysen bestätigen, dass Sansevieria eng mit Dracaena verwandt ist und keine separate Gattung bildet.
Taxonomische Korrektheit – Die Anpassung sorgt für eine wissenschaftlich fundierte Pflanzeneinordnung, basierend auf genetischen Verwandtschaftsverhältnissen statt äußerlicher Ähnlichkeiten.
Botanische Einheitlichkeit – Nach dem Prinzip der Priorität bleibt der ältere Gattungsname Dracaena bestehen.
Welche Pflanzen sind betroffen?
Viele bekannte Sansevieria-Arten sind nun offiziell als Dracaena klassifiziert, darunter:
Dracaena trifasciata (ehemals Sansevieria trifasciata) – Besser bekannt als Bogenhanf oder Schwiegermutterzunge.
Dracaena angolensis (ehemals Sansevieria cylindrica) – Die Afrikanische Speerpflanze mit langen, zylindrischen Blättern.
Dracaena hanningtonii (ehemals Sansevieria ehrenbergii) – Robuste Art mit dicken, schwertförmigen Blättern.
Dracaena masoniana (ehemals Sansevieria masoniana) – Bekannt als „Walflosse“ wegen der breiten, paddelförmigen Blätter.
Dracaena pearsonii (ehemals Sansevieria pearsonii) – Steife, aufrechte, zylindrische Blätter.
Dracaena pethera (ehemals Sansevieria kirkii) – Auffällig durch die gewellten, panaschierten Blätter.
Dracaena bacularis (ehemals Sansevieria bacularis) – Schmale Blätter, ähnlich wie D. angolensis.
Dracaena aubrytiana (ehemals Sansevieria aubrytiana) – Eine seltene, aufrecht wachsende Art.
Dracaena fischeri (ehemals Sansevieria fischeri) – Kompakte, langsam wachsende Pflanze mit aufrechten Blättern.
Dracaena canaliculata (ehemals Sansevieria canaliculata) – Charakteristisch durch tiefe Rillen entlang der schmalen Blätter.
Was bedeutet das für Pflanzenbesitzer?
Namensverwirrung – Viele Gärtnereien verwenden weiterhin die Bezeichnung Sansevieria, obwohl die offizielle Einordnung nun Dracaena ist.
Gleiche Pflege, neuer Name – Trotz der taxonomischen Änderung bleiben die Pflegeanforderungen unverändert: Sie gedeihen bei wenig Licht, benötigen wenig Wasser und bevorzugen gut durchlässige Erde.
Mehr botanisches Wissen – Die neue Klassifikation bringt die Pflanzennamen in Einklang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Auch wenn der Name Sansevieria informell weiterhin genutzt wird, ist die offizielle Einordnung unter Dracaena ein wichtiger Schritt hin zu einer genaueren und wissenschaftlich fundierten Pflanzenklassifikation.
Warum gibt es diese Änderung?
Im Jahr 2020 führten die Botaniker Porter P. Lowry II und Gregory M. Plunkett eine umfassende genetische Studie durch, die zeigte, dass Schefflera eine sogenannte polyphyletische Gruppe ist. Das bedeutet, dass die Arten innerhalb dieser Gattung nicht alle eng miteinander verwandt sind. Um die botanische Klassifikation zu präzisieren, wurden viele Arten – insbesondere aus Asien und dem Pazifikraum – in die Gattung Heptapleurum überführt.
Die Umstrukturierung basiert auf einer historischen Einordnung: Heptapleurum wurde bereits im 19. Jahrhundert als eigenständige Gattung beschrieben, später aber mit Schefflera zusammengelegt. Neuere Forschungsergebnisse haben diese Entscheidung nun rückgängig gemacht, um die Pflanzennamen an ihre tatsächlichen Verwandtschaftsverhältnisse anzupassen.
Andere Arten, insbesondere aus Süd- und Mittelamerika, wurden in weitere Gattungen wie Didymopanax eingeordnet. In der Gattung Schefflera verbleiben nur noch wenige Arten, vor allem aus Neuseeland und einigen pazifischen Inseln.
Gründe für die Neueinordnung
Genetische Beweise – DNA-Analysen zeigten, dass Schefflera mehrere unterschiedliche evolutionäre Linien umfasst, was eine Aufteilung in verschiedene Gattungen erforderlich machte.
Taxonomische Genauigkeit – Die Neueinordnung stellt sicher, dass die wissenschaftliche Klassifikation die tatsächliche Verwandtschaft widerspiegelt, anstatt sich nur auf äußerliche Ähnlichkeiten zu stützen.
Wissenschaftliche Einheitlichkeit – Die Wiederherstellung von Heptapleurum und anderen Gattungen folgt den Prinzipien der botanischen Nomenklatur und verhindert, dass nicht verwandte Arten zusammengefasst werden.
Welche Pflanzen gehören jetzt zu Heptapleurum?
Viele bekannte Schefflera-Arten wurden nun offiziell Heptapleurum zugeordnet, darunter:
Heptapleurum arboricola (ehemals Schefflera arboricola) – Besser bekannt als Strahlenaralie oder Zwerg-Schefflera. Eine beliebte Zimmerpflanze mit kompaktem Wuchs und panaschierten Sorten.
Heptapleurum actinophyllum (ehemals Schefflera actinophylla) – Früher als Australische Strahlenaralie oder Oktopusbaum bekannt. Große, glänzende Blätter.
Heptapleurum ellipticum (ehemals Schefflera elliptica) – Kletterpflanze mit schirmförmig angeordneten Blättern.
Heptapleurum fantsipanense (ehemals Schefflera fantsipanensis) – Neu klassifizierte Art aus Vietnam.
Heptapleurum hypoleucum (ehemals Schefflera hypoleuca) – Auffällig durch die hellen Blattunterseiten.
Heptapleurum taiwanianum (ehemals Schefflera taiwaniana) – Heimisch in Taiwan, beliebt in Gärten mit kühlerem Klima.
Heptapleurum venulosum (ehemals Schefflera venulosa) – Vorkommen in Indien und Südostasien.
Weitere neu klassifizierte Arten
Neben Heptapleurum wurden einige ehemalige Schefflera-Arten anderen Gattungen zugeordnet:
Didymopanax morototoni (ehemals Schefflera morototoni) – Ein tropischer Baum aus Südamerika, jetzt unter Didymopanax geführt.
Astrotricha-Arten – Einige australische Schefflera-Arten wurden in die Gattung Astrotricha überführt.
Welche Arten bleiben in Schefflera?
Nach der Neueinordnung umfasst die Gattung Schefflera nur noch wenige Arten, vor allem aus Neuseeland und dem Pazifikraum, darunter:
Schefflera digitata – Auch bekannt als Patē, heimisch in Neuseeland.
Schefflera balansana – Vorkommen in Neukaledonien.
Schefflera candelabrum – Ebenfalls aus Neukaledonien.
Schefflera samoensis – Heimisch in Samoa.
Was bedeutet das für Pflanzenbesitzer?
Namensänderungen & mögliche Verwirrung – Viele Gärtnereien nutzen noch die alten Schefflera-Namen, während andere bereits die aktualisierte Klassifikation übernommen haben. Wer Heptapleurum arboricola oder Heptapleurum actinophyllum in einem Gartencenter sieht, kann sicher sein, dass es sich um die Pflanzen handelt, die früher als Schefflera arboricola bzw. Schefflera actinophylla bekannt waren.
Gleiche Pflege, neuer Name – Die Umbenennung ändert nichts an den Pflegeanforderungen. Diese Pflanzen benötigen weiterhin helles, indirektes Licht, mäßige Wassergaben und gut durchlässige Erde.
Mehr botanisches Wissen – Wer sich mit den neuen Namen vertraut macht, kann Pflanzen in Gärtnereien, Pflegeanleitungen und botanischen Nachschlagewerken besser einordnen.
Auch wenn Schefflera als Name weiterhin geläufig bleibt, sorgt die Einordnung unter Heptapleurum und andere Gattungen für eine genauere und wissenschaftlich fundierte Pflanzenklassifikation.
Polypodium-Neuklassifizierung: Was hat sich geändert?
Warum wurde Polypodium neu eingeteilt?
Die Gattung Polypodium wurde traditionell zur Klassifikation einer Vielzahl von Farnen genutzt, hat jedoch in den letzten Jahren eine umfassende taxonomische Überarbeitung erfahren. Genetische Studien haben gezeigt, dass viele Arten, die ursprünglich als Polypodium eingestuft wurden, eigentlich näher mit anderen Gattungen verwandt sind.
Entscheidende wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Thema wurden 2012 von Carl J. Rothfels et al. und 2016 von der Pteridophyte Phylogeny Group (PPG I) veröffentlicht. Ihre DNA-Analysen belegten, dass Polypodium eine polyphyletische Gruppe ist – also Arten umfasst, die nicht alle einen gemeinsamen Vorfahren haben. Um die Klassifikation zu präzisieren, wurden zahlreiche Arten in neue Gattungen überführt.
Gründe für die Neueinordnung
Genetische Beweise – DNA-Analysen bestätigten, dass viele Arten unter Polypodium nicht eng verwandt sind und daher getrennt klassifiziert werden müssen.
Taxonomische Genauigkeit – Die Neuklassifizierung stellt sicher, dass die Pflanzennamen die tatsächliche evolutionäre Geschichte widerspiegeln, statt sich nur auf äußerliche Ähnlichkeiten zu stützen.
Wissenschaftliche Standardisierung – Die Umverteilung der Arten in passendere Gattungen sorgt für eine stabilere und präzisere botanische Einordnung.
Welche Arten wurden neu zugeordnet?
Viele frühere Polypodium-Arten sind jetzt in anderen Gattungen zu finden:
Phlebodium aureum (ehemals Polypodium aureum) – Auch bekannt als Goldtüpfelfarn oder Blue-Star-Farn, gehört jetzt zu Phlebodium.
Serpocaulon lasiopus (ehemals Polypodium argyrolepis) – Gehört nun zu Serpocaulon, bekannt für seine kriechenden Rhizome.
Serpocaulon eleutherophlebium (ehemals Polypodium mindense) – Wechselte zu Serpocaulon aufgrund einzigartiger morphologischer Merkmale.
Pleopeltis murora (ehemals Polypodium mixtum) – Nun Teil der Gattung Pleopeltis, die durch ihre schuppigen Blätter charakterisiert ist.
Moranopteris achilleifolia (ehemals Polypodium piligerum) – Verschoben in Moranopteris, eine Gattung filigraner Farne.
Hypolepis punctata (ehemals Polypodium punctatum) – Jetzt Teil der Gattung Hypolepis, bekannt für fein unterteilte Wedel.
Pecluma dulcis (ehemals Polypodium quitense) – Neu zugeordnet zur Gattung Pecluma, die schmale Wedel aufweist.
Serpocaulon sessilifolium (ehemals Polypodium rimbachii) – Gehört jetzt zu Serpocaulon, erkennbar an den sitzenden Blättern.
Serpocaulon fraxinifolium (ehemals Polypodium scutulatum) – Ein Farn mit eschenähnlichen Blättern, nun in Serpocaulon.
Zealandia pustulata (ehemals Polypodium pustulatum) – Reklassifiziert in Zealandia, eine neu definierte Gattung für bestimmte neuseeländische Farne.
Welche Arten verbleiben in Polypodium?
Trotz der Neuklassifizierung gibt es weiterhin einige Arten, die zur Gattung Polypodium gehören. Diese zeichnen sich durch eine eigenständige genetische Linie aus:
Polypodium vulgare – Der Gemeine Tüpfelfarn, weit verbreitet in gemäßigten Regionen.
Polypodium glycyrrhiza – Auch als Süßholzfarn bekannt, heimisch in Nordamerika.
Polypodium scouleri – An der Pazifikküste wachsend, bekannt als Scouler’s Tüpfelfarn.
Polypodium californicum – Endemisch in Kalifornien und Nordmexiko.
Polypodium amorphum – Bekannt als Unregelmäßiger Tüpfelfarn, beheimatet in West-Nordamerika.
Was bedeutet das für Pflanzenliebhaber?
Mögliche Verwirrung in Gärtnereien – Viele Pflanzenhändler und Pflegeanleitungen verwenden noch die alten Polypodium-Namen. Wer auf Phlebodium aureum oder Serpocaulon lasiopus stößt, kann sicher sein, dass es sich um Pflanzen handelt, die früher unter Polypodium geführt wurden.
Gleiche Pflanze, neuer Name – Die Pflege dieser Farne bleibt unverändert. Sie gedeihen weiterhin in feuchtem Klima, bevorzugen indirektes Licht und benötigen gut durchlässige, humusreiche Erde.
Besseres wissenschaftliches Verständnis – Wer sich mit den neuen Namen vertraut macht, kann Pflanzen in Datenbanken, Pflegeanleitungen und botanischen Nachschlagewerken leichter identifizieren.
Obwohl Polypodium als Begriff informell weiterhin genutzt wird, sorgt die aktualisierte Klassifikation für eine wissenschaftlich präzisere Einordnung dieser Farne – ein wichtiger Schritt für Forschung und Gartenbau.
Aloe-Neuklassifizierung: Neue Gattungen für Baum-, Kletter- und Fächer-Aloen
Warum wurde Aloe neu eingeteilt?
Im Jahr 2013 führten die Botaniker Olwen M. Grace, Ronell R. Klopper und Gideon F. Smith eine umfassende taxonomische Studie durch, die bedeutende Änderungen innerhalb der Gattung Aloe zur Folge hatte. Ihre Forschung, veröffentlicht in Phytotaxa, zeigte, dass Aloe, wie sie traditionell definiert wurde, eine polyphyletische Gruppe ist – das heißt, sie umfasst Arten mit unterschiedlichen evolutionären Ursprüngen.
Um die Pflanzennamen an ihre tatsächliche Verwandtschaft anzupassen, wurde die Gattung Aloe enger gefasst (Aloe sensu stricto) und mehrere neue oder wiederhergestellte Gattungen eingeführt, die monophyletische Gruppen widerspiegeln.
Gründe für die Neueinordnung
Genetische Beweise – Molekulare Analysen zeigten, dass die frühere Definition von Aloe Arten zusammenfasste, die nicht eng verwandt sind, weshalb eine präzisere taxonomische Struktur erforderlich war.
Taxonomische Klarheit – Durch die Abspaltung neuer Gattungen spiegelt die Klassifikation nun die tatsächlichen evolutionären Beziehungen innerhalb dieser Sukkulenten wider.
Neue Gattungen und umklassifizierte Arten
Mehrere neue oder wiederhergestellte Gattungen wurden aus Aloe ausgegliedert:
Aloidendron – Baum-Aloen mit hohen, verzweigten Wuchsformen
Aloidendron barberae (ehemals Aloe barberae) – Bekannt als Baum-Aloe, heimisch in Südafrika und Mosambik.
Aloidendron dichotomum (ehemals Aloe dichotoma) – Auch als Köcherbaum bekannt, kommt in Namibia und Südafrika vor.
Aloiampelos – Kletternde oder kriechende Aloen mit ausladendem Wuchs
Aloiampelos ciliaris (ehemals Aloe ciliaris) – Bekannt als Kletter-Aloe, heimisch in Südafrika.
Aloiampelos tenuior (ehemals Aloe tenuior) – Wird als Zaun-Aloe bezeichnet, ebenfalls aus Südafrika.
Kumara – Aloen mit fächerförmigen Blattanordnungen
Kumara plicatilis (ehemals Aloe plicatilis) – Die Fächer-Aloe, endemisch in der Provinz Westkap, Südafrika.
Gonialoe – Kompakte Aloen mit dreireihig angeordneten Blättern
Gonialoe variegata (ehemals Aloe variegata) – Auch als Tiger-Aloe bekannt, heimisch in Südafrika und Namibia.
Aristaloe – Eine monotypische Gattung mit einzigartiger Blütenstruktur
Aristaloe aristata (ehemals Aloe aristata) – Bekannt als Spitze Aloe oder Spitzen-Aloe, stammt aus Südafrika.
Tulista – Ehemals Teil von Haworthia, mit kräftigen, oft höckerigen Blättern
Tulista pumila (ehemals Haworthia pumila) – Auffällig durch die markanten, erhabenen Blattstrukturen.
Haworthiopsis – Ebenfalls von Haworthia abgespalten, mit festen, oft dornigen Blättern
Haworthiopsis attenuata (ehemals Haworthia attenuata) – Bekannt als Zebra-Pflanze, heimisch in Südafrika.
Welche Arten bleiben in Aloe?
Trotz der Umstrukturierung umfasst die Gattung Aloe weiterhin zahlreiche bekannte Arten, darunter:
Aloe vera – Die Echte Aloe oder Heilpflanzen-Aloe, weltweit für ihre medizinischen Eigenschaften kultiviert.
Aloe arborescens – Auch als Fackel-Aloe bekannt, heimisch in Südafrika.
Aloe ferox – Bekannt als Bitter-Aloe, stammt aus Südafrika.
Aloe marlothii – Die Berg-Aloe, vorkommend in Südafrika.
Aloe polyphylla – Die Spiral-Aloe, endemisch in Lesotho.
Was bedeutet das für Pflanzenliebhaber?
Namensänderungen & mögliche Verwirrung – In vielen Gärtnereien und Pflegeanleitungen sind noch die alten Aloe-Bezeichnungen zu finden. Wer auf Aloidendron barberae oder Aloiampelos ciliaris stößt, kann sicher sein, dass es sich um Pflanzen handelt, die früher als Aloe barberae bzw. Aloe ciliaris bekannt waren.
Gleiche Pflege, neuer Name – Die Umbenennung ändert nichts an den Pflegeanforderungen. Diese Sukkulenten benötigen weiterhin viel Licht, wenig Wasser und durchlässiges Substrat.
Mehr botanisches Wissen – Wer sich mit den neuen Namen vertraut macht, kann Pflanzen in Gärtnereien, Pflegeanleitungen und botanischen Nachschlagewerken leichter identifizieren.
Während es einige Zeit dauern kann, bis sich diese taxonomischen Änderungen flächendeckend durchsetzen, sorgen sie für eine wissenschaftlich genauere Einordnung innerhalb dieser faszinierenden Sukkulenten-Gruppe.
Warum diese Neuklassifizierungen für Zimmerpflanzen-Fans wichtig sind
Botanische Namensänderungen können anfangs verwirrend wirken, bringen aber viele Vorteile für Pflanzenliebhaber, Sammler und die gesamte Gartenbau-Community. Wer sich mit diesen Änderungen vertraut macht, kann gezielter recherchieren, Pflanzen besser pflegen und ein tieferes Verständnis für deren Entwicklung gewinnen.
Welche Vorteile bringen Namensänderungen?
✔ Zugriff auf verlässliche Informationen – Die Suche nach den aktuellen Namen stellt sicher, dass du wissenschaftlich fundierte Pflegehinweise findest – in Datenbanken, Forschungspublikationen und Expertenartikeln.
✔ Bessere Verständigung in der Community – Wer sowohl alte als auch neue Namen kennt, kann Missverständnisse in Pflanzengruppen, Foren und Social Media vermeiden.
✔ Optimierte Pflanzenpflege – Neue Gattungen spiegeln oft echte Unterschiede in den Pflegeanforderungen wider. Beispielsweise benötigen kletternde Aloen (Aloiampelos) eine Rankhilfe, während rosettenförmige Aloen (Aloe) kompakte Töpfe bevorzugen.
✔ Einblicke in evolutionäre Zusammenhänge – Zu wissen, warum Sansevieria nun zu Dracaena gehört, hilft, versteckte Verwandtschaften zwischen Pflanzen besser zu verstehen.
✔ Höherer Sammlerwert – Namensänderungen wecken oft neues Interesse an bestimmten Arten und machen einige Pflanzen für Sammler noch begehrenswerter.
Wie du mit mehreren Pflanzennamen in Shops und Online umgehen kannst
Viele Gärtnereien und Händler brauchen Zeit, um neue botanische Namen zu übernehmen. Mit diesen Tipps bleibst du gut informiert und kannst gezielt einkaufen:
Beide Namen suchen – Wenn du Pflegehinweise für Goeppertia orbifolia suchst, prüfe auch den alten Namen Calathea orbifolia.
Autoritative Datenbanken nutzen – Zuverlässige Quellen für aktuelle Klassifikationen sind:
Die Community befragen – Pflanzengruppen, botanische Gesellschaften und Online-Foren übernehmen oft schneller neue Namen als der Handel und können bei Synonymen helfen.
Doppelte Beschriftung nutzen – Notiere beide Namen auf deinen Pflanzenetiketten (Dracaena trifasciata syn. Sansevieria trifasciata), um die Änderungen nachzuvollziehen.
Flexibel bleiben – Viele Shops behalten bekannte Namen aus Marketinggründen bei. Wer beide Namen kennt, findet sich leichter im Pflanzenhandel zurecht.
Herausforderungen und Kritik an botanischen Neuklassifizierungen
Botanische Neuklassifizierungen sind wichtig für eine präzisere Wissenschaft, aber sie bringen auch praktische und wirtschaftliche Herausforderungen mit sich – sowohl für Botaniker als auch für Gärtnereien und Pflanzenliebhaber. Während genetische Analysen unser Verständnis von Pflanzenverwandtschaften verbessert haben, führen diese Änderungen oft zu Verwirrung, Uneinigkeit und langen Diskussionen in der Community.
Weniger Experten für Pflanzentaxonomie
Ein großes Problem ist der Rückgang an Fachleuten für botanische Klassifikation. Mit dem zunehmenden Fokus auf DNA-Analysen werden immer weniger Experten in traditionellen Methoden geschult, wie der Bestimmung von Pflanzen anhand äußerer Merkmale. Dadurch entstehen Unterschiede zwischen botanischen Datenbanken, und es dauert länger, bis neue Klassifikationen allgemein anerkannt werden.
Genetik vs. äußere Merkmale – eine schwierige Abwägung
DNA-Analysen haben viele Pflanzengattungen neu definiert. Doch manche Wissenschaftler kritisieren, dass sich die Forschung inzwischen zu stark auf genetische Daten verlässt. Viele Pflanzen wurden jahrhundertelang anhand gemeinsamer äußerer Merkmale gruppiert. Jetzt werden Arten plötzlich getrennt, obwohl sie sich optisch kaum unterscheiden. Für Pflanzenliebhaber kann das verwirrend sein, da sich die Bestimmung von Pflanzen im Alltag erschwert.
Widersprüchliche Pflanzennamen in Datenbanken
Internationale Pflanzendatenbanken führen oft unterschiedliche Namen für dieselbe Art. Studien zeigen, dass botanische Checklisten nur in etwa 60 % der Fälle übereinstimmen. Das führt dazu, dass eine Pflanze je nach Quelle verschiedene Namen hat – was die Suche nach Pflegehinweisen oder Kaufmöglichkeiten erschwert.
Auswirkungen auf den Pflanzenhandel
Viele Gärtnereien behalten alte Namen bei, weil ihre Kunden daran gewöhnt sind. Eine Pflanze, die jahrelang unter einem bekannten Namen verkauft wurde, wird unter einer neuen Bezeichnung oft nicht wiedererkannt. Das kann den Verkauf bremsen und zu Verwirrung führen, wenn Kunden nach einer bestimmten Art suchen. Deshalb dauert es oft Jahre, bis neue Namen im Handel ankommen.
Ethische und kulturelle Aspekte
Neben wissenschaftlichen Faktoren werden auch historische Pflanzennamen hinterfragt. Manche Arten wurden umbenannt, weil ihre ursprünglichen Namen rassistische oder koloniale Bezüge hatten. Solche Anpassungen sind wichtig, erschweren aber zusätzlich die Nachverfolgung botanischer Änderungen – vor allem für Hobbygärtner.
Wie können botanische Umbenennungen verständlicher werden?
✔ Genetische und äußere Merkmale kombinieren – Statt Pflanzen nur nach DNA zu klassifizieren, sollten auch sichtbare Eigenschaften berücksichtigt werden.
✔ Bessere Abstimmung zwischen Datenbanken – Einheitliche Namen würden es Pflanzenfreunden erleichtern, neue Bezeichnungen nachzuvollziehen.
✔ Klarere Kommunikation – Botanische Gärten, Online-Shops und Pflanzenhändler sollten Änderungen aktiver kommunizieren, um Verwirrung zu vermeiden.
Während neue Klassifikationen wissenschaftlich notwendig sein können, brauchen sie eine bessere Umsetzung, damit auch Pflanzenliebhaber sie leichter verstehen und sich anpassen können.
Fazit
Botanische Namensänderungen können anfangs verwirrend wirken, sind aber Teil des wissenschaftlichen Fortschritts. Ob die frühere Meconostigma-Untergattung nun als Thaumatophyllum geführt wird, die meisten Calathea-Arten zu Goeppertia gewechselt sind oder Sansevieria offiziell unter Dracaena fällt – jede dieser Änderungen sorgt für eine genauere Einordnung der Pflanzen und spiegelt ihr wahres evolutionäres Erbe wider.
Für Pflanzenliebhaber lohnt es sich, mit den aktuellen Namen vertraut zu sein. So lassen sich fundierte Pflegehinweise leichter finden, Missverständnisse in Pflanzengruppen vermeiden und das Wissen über Pflanzen vertiefen. Diese Änderungen sind keine willkürlichen Neuerungen, sondern basieren auf genetischer Forschung und umfassenden Studien.
Am Ende bleibt deine Bogenhf genauso pflegeleicht, und dein "Philodendron selloum" beeindruckt weiterhin mit seinen großen Blättern – nur mit einer neuen, wissenschaftlich präziseren Einordnung. Wer diese Anpassungen annimmt, erweitert nicht nur sein botanisches Wissen, sondern entwickelt auch eine tiefere Verbindung zur faszinierenden Welt der Pflanzen.
QUELLEN und weiterführende Lektüre
Botanische Datenbanken:
📌 Plants of the World Online (POWO) – Umfangreiche Datenbank der Royal Botanic Gardens, Kew mit aktuellen Pflanzentaxonomien und Synonymen.
📌 International Plant Names Index (IPNI) – Gemeinschaftsprojekt von Kew, Harvard University Herbaria und dem Australian National Herbarium zur Indexierung botanischer Namen.
📌 Catalogue of Life – Verzeichnet anerkannte Pflanzennamen und deren Synonyme.
📌 World Checklist of Vascular Plants (WCVP) – Datenbank zur Überprüfung aktueller botanischer Klassifikationen.
📌 GBIF Daten zu Thaumatophyllum – Umfassende Artendaten zur Gattung Thaumatophyllum.
📌 U.S. Botanical Capacity Report (BGCI) – Bericht über den Zustand der botanischen Forschung und Taxonomie in den USA.
Wissenschaftliche Publikationen:
📖 Mayo, S. J., Bogner, J., & Boyce, P. C. (1997). The Genera of Araceae – Grundlagenwerk zur Aronstabgewächse-Klassifikation, das moderne genetische Studien beeinflusst hat.🔗 Link zur Publikation
📖 Lu, P.-L. & Morden, C. W. (2011). Phylogenetics of the Plant Genera Dracaena und Pleomele (Asparagaceae) – Untersuchung zur genetischen Verwandtschaft zwischen Dracaena und Pleomele und deren taxonomische Einordnung.🔗 DOI-Link
📖 Lu, P.-L. & Morden, C. W. (2014). Phylogenetic Relationships among Dracaenoid Genera (Asparagaceae: Nolinoideae) – DNA-gestützte Studie zur Evolution von Dracaena und verwandten Gattungen.🔗 DOI-Link
📖 Kim, H.T., Lee, J.H., & Kim, J.S. (2022). Phylogenetic relationships and taxonomic implications of Dracaena – Untersuchung der evolutionären Abstammung von Dracaena anhand des plastidären Genoms.🔗 DOI-Link
📖 Borchsenius, F., Suárez Suárez, L. S., & Prince, L. M. (2012). Molecular Phylogeny and Redefined Generic Limits of Calathea – Neue taxonomische Einordnung der früheren Calathea-Arten in Goeppertia.🔗 JSTOR-Link
📖 Fernandes, G. D. C., et al. (2023). Molecular phylogenetics of Maranta (Marantaceae: Zingiberales) – DNA-gestützte Analyse zur evolutionären Entwicklung von Maranta und deren taxonomische Neustrukturierung.🔗 DOI-Link
📖 Takawira-Nyenya, R., Thiede, J., & Mucina, L. (2021). New nomenclatural and taxonomic adjustments in Dracaena – Taxonomische Überarbeitung und Namensänderungen in der Gattung Dracaena.🔗 DOI-Link
📖 Sakuragui, C. M. et al. (2018). Recognition of the genus Thaumatophyllum – Genetische und morphologische Beweise für die Abtrennung von Thaumatophyllum aus Philodendron.🔗 PhytoKeys-Link
📖 Lowry II, P. P. & Plunkett, G. M. (2020). Resurrection of the genus Heptapleurum – Wiederherstellung der Gattung Heptapleurum für asiatische Arten, die zuvor zu Schefflera gehörten.🔗 DOI-Link
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📖 Godfray, H. C. J. (2002). Challenges for taxonomy – Analyse über die Zukunft der botanischen Taxonomie und deren wissenschaftliche Bedeutung.🔗 Nature-Link
📖 Schellenberger Costa, D., Boehnisch, G., Freiberg, M., Govaerts, R., Grenié, M., Hassler, M., Kattge, J., Muellner-Riehl, A. N., Rojas Andrés, B. M., et al. (2023). The big four of plant taxonomy – Vergleich der wichtigsten globalen Pflanzenlisten und ihrer Widersprüche.🔗 DOI-Link
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