Nepenthes, aka tropische Kannenpflanzen oder Affenbecher, ist eine faszinierende Gattung fleischfressender Pflanzen. Sie gehört zu der monotypischen Familie der Nepenthaceae und umfasst etwa 170 Arten sowie zahlreiche natürliche und kultivierte Hybriden. Diese bemerkenswerten Pflanzen sind vor allem in den lianenbildenden Lebensräumen der Tropen der Alten Welt zu finden. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Südchina, Indonesien, Malaysia und den Philippinen bis nach Madagaskar und den Seychellen im Westen, Australien und Neukaledonien im Süden und Indien und Sri Lanka im Norden. Die größte Vielfalt an Nepenthes ist jedoch auf Borneo, Sumatra und den Philippinen zu finden, wo viele einzigartige Arten gedeihen.
Die offensichtlichste Wechselwirkung zwischen Nepenthes-Arten und ihrer Umgebung, einschließlich anderer Organismen, ist die von Räuber und Beute. Nepenthes-Arten locken ihre Beute an und töten sie, wenn auch passiv, durch die aktive Produktion von attraktiven Farben, zuckerhaltigem Nektar und sogar süßen Düften. Aus dieser Beziehung gewinnen die Pflanzen vor allem Stickstoff und Phosphor, um ihren Nährstoffbedarf für das Wachstum zu ergänzen, da diese Nährstoffe im Boden normalerweise fehlen. Die häufigste Beute ist eine reichhaltige und vielfältige Gruppe von Gliederfüßern, wobei Ameisen und andere Insekten ganz oben auf der Speisekarte stehen.
Viele sind Pflanzen heißer, feuchter Tieflandgebiete, aber die meisten sind tropische Gebirgspflanzen, die ganzjährig warme Tage, aber kühle bis kalte, feuchte Nächte haben. Einige wenige gelten als tropische Alpenpflanzen mit kühlen Tagen und Nächten nahe dem Gefrierpunkt. Der Name "Affenbecher" bezieht sich auf die Tatsache, dass man früher glaubte, Affen würden Regenwasser aus dem Krug trinken
Der Gattungsname Nepenthes wurde erstmals 1737 in Carl Linnaeus' Hortus Cliffortianus veröffentlicht. Er bezieht sich auf eine Passage in Homers Odyssee, in der der Trank "Nepenthes pharmakon" von einer ägyptischen Königin an Helena gegeben wird. "Nepenthes" (Altgriechisch: νηπενθές) bedeutet wörtlich "ohne Kummer" (νη nē = "nicht", πένθος penthos = "Kummer") und ist in der griechischen Mythologie ein Mittel, das alle Sorgen mit Vergessenheit stillt.