Wolfsmilch (Euphorbia) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Die etwa 2160 Arten sind fast weltweit verbreitet. Der deutschsprachige Trivialname Wolfsmilch bezieht sich auf den Reizstoffe enthaltenden Milchsaft (in getrockneter Form lateinisch euphorbium), den viele Arten enthalten.
Euphorbia (früher zum Teil auch Tithymalus) ist eine der größten und komplexesten Gattungen im Pflanzenreich. Etliche Versuche, sie in kleinere Gattungen aufzuspalten, blieben erfolglos, da sich immer wieder Arten fanden, die zwischen diesen Kleingattungen standen und eine saubere Abtrennung verhinderten. Ein seit langer Zeit bekanntes und bis dahin ungelöstes Problem in und um die Euphorbia Pflege und Informationen war ihre Paraphylie. Für eine Gattung im modernen Sinn ist es jedoch erforderlich, monophyletisch zu sein. Erst ab etwa 1998 haben DNA-Untersuchungen zu einer Lösung dieses Problems geführt. Dabei wurde 2002/2003 auch festgestellt, dass sich Euphorbia aus vier Untergattungen zusammensetzt, die kaum den aus der herkömmlichen Botanik bekannten Untergattungen entsprechen.
Euphorbien-Arten bilden einjährige oder ausdauernde, überwiegend krautige Pflanzen oder verholzende Sträucher oder Bäume. Fast die Hälfte der Arten ist xerophytisch und dann häufig deutlich sukkulent, entweder dornig oder unbewehrt. Alle Arten haben einen ätzenden, giftigen Milchsaft, der in der Regel weiß, in seltenen Fällen gelb ist.
Die Wurzeln sind entweder faserig oder dick und fleischig oder knollig. Die Sprossachse (also der Haupttrieb) und meistens auch Seitentriebe der sukkulenten Arten sind dickfleischig.
Die Laubblätter sind gegenständig, wechselständig oder stehen in Wirteln. Bei sukkulenten Arten sind die Blätter häufig sehr klein, schnell hinfällig und nur im Neutrieb erkennbar. Die Nebenblätter sind meistens klein und teils zu Dornen umgewandelt, drüsig oder völlig reduziert.
Die Mehrheit der krautigen Pflanzenarten ist weltweit in gemäßigten bis tropischen Gebieten verbreitet. Strauchige, baumförmige und sukkulente Arten sind fast ausschließlich in den Tropen und Subtropen beheimatet.
Der wissenschaftliche Gattungsname Euphorbia (aus der Altgriechischen Sprache euphórbion) leitet sich möglicherweise von Euphorbos, einem Leibarzt des Königs Juba II. von Mauretanien (etwa 50 v. Chr. bis 23/24 n. Chr.), her. Der wissenschaftliche Name wurde dieser Gattung durch Linné 1753 zugeordnet. Typusart ist Euphorbia antiquorum L.